Steinbock auf Irrwegen

In Grafenwörth (Bezirk Tulln) hat sich am Freitag ein Steinbock auf das Firmengelände eines Transportunternehmens verirrt. Das Tier ließ sich weder betäuben noch einfangen und verschwand schließlich in ein angrenzendes Augebiet.

Entdeckt wurde der Steinbock von Harald Echler. Er konnte nicht zu seinem Arbeitsplatz gelangen, weil es sich das Tier vor dem Eingang des Bürogebäudes gemütlich gemacht hatte. „Am Anfang schreckte er sich und überlegte wahrscheinlich selbst, was er da jetzt macht“, schildert Echler die erste Begegnung.

Es wurde beschlossen, den Steinbock einzufangen - nicht zuletzt zum Schutz des Tieres. Denn gleich hinter dem Firmengelände befindet sich eine stark befahrene Schnellstraße. Die Lärmschutzwand hätte der Steinbock ohne Probleme überspringen können, meint Tierärztin Gabrielle Stalder vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinäruniversität Wien. Sie wurde angefordert, um den unerwünschten Gast dingfest zu machen.

Betäubungsversuche misslungen

Am Nachmittag traf das Team von Tierärzten aus Wien ein. Die Polizei und die Asfinag riegelten den Zugang zur benachbarten Schnellstraße ab. Die Tierärzte versuchten, den Steinbock mit einem Betäubungsgewehr ruhigzustellen - was aber misslang. Der Bock sprang über einen Zaun und floh in das angrenzende Augebiet.

Wo der Steinbock hergekommen war, konnte sich keiner erklären. „Es ist ziemlich untypisch, weil das keine Gegend ist, wo Steinböcke vorkommen“, sagt Tierärztin Gabrielle Stadler.