Integration statt Sonderschule

Seit 20 Jahren können Eltern entscheiden, ob sie ihr behindertes Kind in eine Sonderschule oder Volksschule mit Integrationsklasse schicken. Aus diesem Anlass fand in vielen Schulen die „Woche der Integration - Woche der Vielfalt“ statt.

Am Dienstag war der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. 3.000 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden derzeit niederösterreichweit in mehr als 1.200 Integrationsklassen unterrichtet. Jedes Jahr werden es mehr, während die Schülerzahlen an Sonderschulen konstant sinken.

Statistik: Anzahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Schuljahren 2008/09 bis 2013/14

Statistik

Landesschulrat NÖ

Zeigen, wie Integration gelebt wird

Besonders in dieser Woche setzten sich Schüler mit dem Thema auseinander. In der Volkssschule Neulengbach führten behinderte und nicht behinderte Schülerinnen und Schüler ein Musical auf. Die 50 Vorschüler und Erstklassler zeigten vor, wie Integration gelebt wird.

Schulklasse führt Theaterstück auf

ORF

Kinder der Volksschule Neulengbach führen ein Theaterstück auf

Noch im Jahr 1993 standen viele dem Thema Integrationsklasse skeptisch gegenüber, sagt die Volksschullehrerin Ingrid Krieger. „Es war im Gesetz schon festgeschrieben, aber es wollte niemand machen. Wir wurden eigentlich ins kalte Wasser geworfen.“ Man habe sich zwar freiwillig gemeldet, aber massiven Widerstand gespürt, so Krieger. „Das hat es nicht leicht gemacht. Wir haben uns dann diesen Druck auferlegt und gesagt, es muss gelingen! Es muss gelingen!“

Respekt und Verständnis füreinander

Und es ist gelungen, so Korger. Die Kinder würden alle voneinander lernen. „Es lernen die Kinder mit besonderen Bedürfnissen von den sogenannten normalen Kindern und umgekehrt genauso.“ Man lerne vor allem den gegenseitigen Respekt und das gegenseitige Verständnis füreinander.

Die sechsjährige Khioma fand in Larissa eine Freundin. Larissa hat Trisomie 21. „Die Larissa ist meine beste Freundin. Sie läuft zwar meistens weg, aber wir fangen sie dann wieder ein und dann geht es wieder.“

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