Neue Mittelschule: Einführung vor Abschluss

Im kommenden Schuljahr werden 58 Hauptschulen in NÖ zu „Neuen Mittelschulen“. Die flächendeckende Einführung der „neuen Mittelschule“ sei damit abgeschlossen, betont Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP).

197 neue Mittelschulen gibt es derzeit mit insgesamt knapp 1.060 Klassen. Mit dem nächsten Schuljahr werden es dann 255 Schulstandorte mit mehr als 40.000 Kindern und Jugendlichen sein. Die Genehmigungskommission hat die entsprechenden Weichen gestellt, man ist damit im Ausbauplan, betont man im Unterrichtsministerium.

Neue Standorte
Übersicht über alle neuen Standorte der neuen Mittelschulen in Österreich ab 2014/2015 - hier.

In Niederösterreich ist die flächendeckende Einführung der neuen Mittelschule damit abgeschlossen, so Bildungslandesrätin Schwarz. Wesentlicher Unterschied zur Hauptschule sei, dass die neuen Mittelschulen Partnerschulen aus dem AHS und BHS Bereich haben und, dass in den Haupt- und Schwerpunktgegenständen zwei Lehrer gemeinsam unterrichten. Der Lehrplan der ersten beiden Klassen ist übrigens gleich wie jener in den vergleichbaren Schulstufen der AHS.

Rechnungshof übt Kritik an Ministerium

Der Rechnungshof übt in einem Rohbericht heftige Kritik am Unterrichtsministerium - im Zusammenhang mit der „neuen Mittelschule“. Wie das „Profil“ berichtet wird darin etwa kritisiert, dass die NMS 2012 „entgegen der gesetzlichen Vorgabe zur verpflichtenden wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation der NMS-Modellversuche“ im Regelschulwesen eingeführt worden sei.

„Eine zentrale Entscheidungsgrundlage für diese wichtige bildungspolitische Maßnahme mit weitreichenden finanziellen Auswirkungen lag nicht vor“, heißt es darin. Außerdem wirft der RH dem Unterrichtsministerium vor, bei der positiven Darstellung der Übertrittsraten von NMS-Absolventen in höhere Schulen „unpassende Vergleichsdaten herangezogen“ zu haben. Statt einem „verzerrten Vergleich“ sollten „in Zukunft objektiv ermittelte Statistiken“ veröffentlicht werden.

Im Unterrichtsministerium will man Roh-Berichte grundsätzlich nicht kommentieren, nur soviel: an den Rechnungshof sei bereits eine Stellungnahme ergangen, die alle Vorwürfe entkräften werde, heißt es.