Gmünder Spital ohne Grenzen

Patienten aus Tschechien konnten bislang nicht im Landesklinikum Gmünd behandelt werden - außer sie hätten die Behandlungskosten selbst bezahlt. Nun ist diese Barriere von der größten tschechischen Krankenversicherung abgeschafft worden.

Das Landesklinikum Gmünd im Waldviertel liegt etwa 500 Meter von der Grenze zu Tschechien entfernt. Bislang konnten tschechische Patienten aus dem Nachbarort České Velenice allerdings nicht in Gmünd behandelt werden, außer sie hätten die Behandlungskosten selbst bezahlt. Andernfalls mussten sie in das 60 Kilometer weiter entfernte tschechische Spital gebracht werden.

Diese Barriere wurde mit Förderungen der EU in der Höhe von 850.000 Euro abgeschafft. Mehr als 400 tschechische Patienten wurden im Vorjahr im Landesklinikum Gmünd behandelt. Nun geht dieses Pilotprojekt der EU in den Regelbetrieb über. Die größte tschechische Krankenversicherung übernimmt die Behandlungskosten seiner Patienten.

Arbeitsplätze abgesichert

Laut Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) profitiert auch Niederösterreich davon. „Für Gmünd heißt das schlussendlich, dass die Arbeitsplätze in der Region mehr als deutlich durch diesen europäischen Gedanken abgesichert sind. Das wirkt auch der Abwanderung entgegen - nicht nur in Gmünd, sondern auch in České Velenice.“ Ende März werden die Verhandlungen mit dem Hauptverband der tschechischen Sozialversicherungen aufgenommen. Künftig könnte jeder tschechische Patient - egal wo er versichert ist - in Gmünd ambulant behandelt werden.