Hunde trainieren für Erdbebeneinsatz

Die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Wien hat am Sonntag ein Training in Korneuburg absolviert. Schauplatz war bereits zum dritten Mal die vor dem Abriss stehende Justizanstalt. Unter den Trümmern wurden nach Verschütteten gesucht.

15 Hunde suchten mit ihren Führern unter Schutt und Trümmern nach Personen. Das Gefängnis war 2012 samt dem Landes- und Bezirksgericht vom Hauptplatz weg in ein neuerrichtetes Justizzentrum übersiedelt. Laut einer Aussendung der IRO (internationale Rettungshunde Organisation) zeigte sich Peter Schüler, Leiter der Staffel, von der nahe zu Wien gelegenen Übungsstätte begeistert: „Die Baustelle lebt und sieht jedes Mal anders aus. Wir wissen im Vorfeld gar nicht, was uns erwartet.“ So mussten die Hunde bei der „Premiere“ in Korneuburg u.a. eine Person in einem stockdunklen Keller, in dem Wasser stand, finden.

Hund sucht in Schutthaufen

ORF / Christoph Koller

Dieser Rettungshund scheint etwas gefunden zu haben

Weltmeisterin unter den Rettungshunden

Zwei der eingesetzten Hunde, ein Malinois und ein Riesenschnauzer, sind IRO-geprüft und damit zu internationalen Katastropheneinsätzen befähigt. Mit „Dora“ haben die vierbeinigen Retter der Feuerwehr Wien eine „amtierende Weltmeisterin“ in ihren Reihen: Die von Schüler trainierte Hündin holte im Vorjahr bei der IRO-Weltmeisterschaft für Rettungshunde in den Niederlanden in der Disziplin Trümmersuche Gold.

Mit den „Großen“ trainieren durften am Sonntag aber auch Welpen - einer davon soll nach seiner Ausbildung in Wien als Rettungshund in Japan eingesetzt werden. Von klein auf müssen Rettungshunde lernen, ohne Angst und Scheu auf Trümmerfeldern zu laufen. Auf die Größe kommt es übrigens bei den Hunden nicht an, um erfolgreich zu sein, sagt auch Hundetrainerin Magdalena Koczer. „Es kommt auf sein Herz an, also er muss an sehr großen Willen haben, damit er das alles überwinden kann“, so Koczer.

Schwarzer Hund läuft auf Trümmerhaufen

ORF / Christoph Koller

Suche unter schwierigen Bedingungen

Die IRO wurde 1993 gegründet. Der Verein hat seinen Sitz in Salzburg, Mitglieder sind 116 nationale Rettungshunde-Organisationen aus 40 Ländern. In der Türkei, Algerien, Sumatra, Indien und vielen anderen von Erdbeben erschütterten Ländern arbeiteten die österreichischen Rettungshundeführer schon erfolgreich. Ihre Hunde retteten bereits zahlreichen Menschen das Leben.

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