Voest in NÖ „weniger gefährdet“

Voestalpine Chef Wolfgang Eder hat den Wirtschaftsstandort Österreich in Frage gestellt. Weil an den neun Standorten in Niederösterreich jedoch verarbeitet und nicht erzeugt wird, sieht er diese Standorte als „weniger gefährdet“.

Wenn in ein paar Jahren in der Linzer Stahlproduktion Investitionen an Hochöfen und Kokerei anstehen, dann wird man sich diese in der Voest-Führung ganz genau überlegen. 550 Millionen Euro fließen als bislang größte Auslandsinvestition des Stahlkonzerns in ein neues Werk in der texanischen Hafenstadt Corpus Christi. Dort seien das Schiefergas günstig und die Umweltauflagen, was die Kohlendioxid-Emissionen betrifft, weniger streng, als in Österreich. Gleichzeitig seien in Österreich die Lohnkosten hoch und die Bürokratie würde bremsen, sagt Wolfgang Eder.

Kritik an Industriepolitik

Voest-Chef Wolfgang Eder kritisierte die Industriepolitik Europas als verfehlt und warnte vor einem Aus für den Standort Linz. Voest denkt über Abwanderung nach (ooe.ORF.at).

NÖ: „Struktur relativ zukunftssicher“

Was die neun Voest-Gesellschaften in Niederösterreich in den Gegenden um Krems, Waidhofen an der Ybbs und St. Pölten betrifft, gibt der Voest-Chef aber vorläufige Entwarnung. „Die Struktur der niederösterreichischen Konzernunternehmen ist insofern eine relativ zukunftssichere, als es sich durchwegs um Verarbeitungsbetriebe handelt. Das heißt, wir sind nicht in der Stahlerzeugung, sondern in der Verarbeitung. Diese Unternehmen sind sowohl von der Umwelt-, als auch von der Energieseite her langfristig wesentlich weniger kritisch einzuschätzen, also gefährdet. Also die Voestalpine Unternehmen am Standort Niederösterreich sehe ich auch langfristig als gut abgesichert.“ Im Gegensatz dazu würden allerdings die Stahlerzeugungs-Standorte Linz und Donawitz im internationalen Vergleich massiv verlieren, so der Voest-Chef.

Wolfgang Eder

APA/Robert Jaeger

Voest-Chef Wolfgang Eder.