Laufen für die Rückenmarkforschung

„Laufen für jene, die es selbst nicht können.“ Unter diesem Motto ist am Sonntag der „Wings for Life World Run“ gestanden. Einziger Austragungsort in Österreich war St. Pölten. Ziel des Laufes war es, Spenden für die Rückenmarkforschung zu sammeln.

Der „Wings for Life World Run“ fand am Sonntag in 32 Ländern weltweit statt. Tausende Läuferinnen und Läufer gingen dabei gleichzeitig an den Start. Alleine in der niederösterreichischen Landeshauptstadt waren es 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Für den guten Zweck schnürten dabei auch zahlreiche Prominente ihre Laufschuhe.

„Querschnittslähmung kann jeden treffen“

„Ich kenne sehr viele persönlich, die dieses ‚Schicksal‘ teilen und es ist für mich eine Ehrensache, dass ich heute ein paar Kilometer für die gute Sache laufe“, sagt Skirennläufer Marcel Hirscher. Auch Andreas Goldberger, ehemaliger Skispringer, nahm an dem Lauf teil. „Wenn du im Leben etwas machst, egal ob Spitzensport oder im normalen Leben, dann weißt du, dass immer etwas passieren und dich selbst so etwas auch treffen kann“, so Goldberger. „Das muss man sich immer vor Augen halten.“

„Eine Querschnittslähmung kann jeden treffen, nicht nur uns Sportler“, führte Niederösterreichs Snowboard-Ass Benjamin Karl vor Augen. „Auch ein Autounfall kann dazu führen und mich hätte es im Alter von zehn Jahren bei einem Bobunfall selbst fast getroffen. Ich habe mir drei Brustwirbel gebrochen und war einen Monat lang im Krankenhaus. Mit ein wenig Pech wäre es anders ausgegangen. Daher habe ich zu dieser Veranstaltung einen ganz besonderen Bezug“, so Karl.

Beim „Wings for Life World Run“ starten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur selben Zeit. Eine halbe Stunde später fährt das sogenannte „Catcher Car“ los. Sobald eine Läuferin oder ein Läufer von dem Auto überholt wird, ist das Rennen zu Ende. Der Sieger in Österreich schaffte fast 79 Kilometer. „Es ist ein lässiges Projekt, vor allem wegen seiner weltweiten Dimension und dem Format mit dem Catcher Car. Das ist vor allem für die Läufer, die richtig Gas geben, cool“, sagt Skispringer Thomas Morgenstern.

Sein ÖSV-Adler-Kollege Gregor Schlierenzauer verwies auf den guten Zweck, der im Vordergrund der Veranstaltung steht. „Wenn man die gewissen Schicksalschläge von Personen kennt, dann ist das nicht nur eine Ehre, sondern fast ein Muss, dabei zu sein, um die Rückenmarksforschung voranzutreiben“, so Schlierenzauer.

Geld für Rückenmarkforschung

Nach Angaben der Privatstiftung „Wings for Life“ erleiden jedes Jahr mindestens 250.000 Menschen auf der ganzen Welt akute Rückenmarksverletzungen. Langfristiges Ziel der Stiftung ist es, Querschnittslähmungen heilbar zu machen. „Da geht es jetzt in die Millionen“, sagt Anita Gerhardter von „Wings for Life“. „Darum ist es so wichtig, dass wir dieses Geld zur Verfügung stellen können, weil die Forscher sonst einfach auf ihren vielversprechenden Projekten sitzen bleiben und diese nicht weiter entwickeln können.“

Wie viel Geld die 35.000 Läuferinnen und Läufer rund um den Globus beim „Wings for Life World Run 2014“ am Sonntag gesammelt haben, muss erst zusammengezählt werden. Eine Fortsetzung des Projekts ist jedenfalls bereits geplant. Die zweite Auflage soll am 3. Mai 2015 über die Bühne gehen.

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