Sensation: St.Pölten im Cup-Finale

Der Fußballtraum ist wahr geworden – dem SKN St. Pölten ist es in der Verlängerung gelungen, das Siegestor zu erzielen. Das 1:0 gegen Sturm Graz bedeutet für den SKN St. Pölten schon jetzt ein Ticket für den Europacup.

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"Das Spiel ist ausgezeichnet, sie spielen super. Ich hätte nicht geglaubt, dass sie so gut sind gegen die Grazer“, sagt ein Fan in der NV Arena. Und viele geben ihm an diesem Abend Recht. „Es ist vieles möglich“, sagte SKN-Trainer Gerald Baumgartner noch vor dem Match und so war es letztlich. Seine Mannschaft setzte sich in der ausverkauften NV Arena in St. Pölten gegen Sturm Graz durch und steht nun im ÖFB Cup-Finale, wo die Mannschaft am 18. Mai in Klagenfurt auf Red Bull Salzburg trifft.

St. Pölten setzte gegen Sturm Graz auf den Heimvorteil. 8.000 Fans sorgten in der erstmals ausverkauften NV Arena für Stimmung. Schon vor dem Anpfiff glaubte Verteidiger Andreas Dober an die Sensation gegen den Fünften der Bundesliga. „Ja - weil wir einfach sehr gut drauf sind, wir sehr gut eingestellt sind, mit dem Trainer einen Glücksbringer im Cup haben und wir alle wirklich bis in die Haarspitzen motiviert sind.“ Mit dem heutigen Sieg setzt Trainer Gerald Baumgartner seine Erfolgsgeschichte im ÖFB-Cup fort. In seinen 14 Cup-Spielen als Trainer bleibt er weiter unbesiegt, im Vorjahr führte er den FC Pasching sensationell zum Titel.

Noel schießt SKN St.Pölten ins Cup-Finale

Der SKN St. Pölten ist ins Finale des ÖFB-Cups eingezogen und hat sich damit vorzeitig ein Europacup-Ticket gesichert. Für die Entscheidung sorgte Gary Noel in Minute 97, er wurde erst kurz vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt.

Gary Noel im ORF-Interview

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Die im eigenen Stadion zwölf Partien unbesiegten Niederösterreicher schalteten nach Ried den zweiten Bundesligisten in Serie aus und dürfen sich schon jetzt über den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte freuen. Als letzter niederösterreichischer Verein hat übrigens Stockerau 1991 den Titel geholt. Die Steirer verabsäumten es, eine schwache Liga-Saison über den Cup zu retten. Sie sind nächstes Jahr im Europacup damit nur Zuschauer. Die Fans machten ihrem Ärger nach der Partie Luft, einige Vermummte stürmten das Feld, die Situation konnte aber schnell unter Kontrolle gebracht werden.

Baumgartner und Wisio

APA/Hans Punz

Baumgartner und Wisio

„Ich bin stolz auf die Mannschaft und das Publikum, das uns frenetisch angefeuert hat“, sagt Trainer Baumgartner nach dem Match im ORF-Interview. „Wir haben alles besser gemacht als Sturm Graz, sie hatten nur die individuelle Klasse entgegenzusetzen. Die Jungs haben alles rausgehaut, was sie drinnen gehabt haben. Die Mannschaft hat ihre Sache super gemacht, die Taktik gut umgesetzt, ist brutal viel gelaufen und hat, glaube ich, auch verdient gewonnen. Zwei Finale in zwei Jahren - das ist supergeil. Dass wir jetzt im Europacup dabei sind, ist eine extrem geile Sache.“

Fans wollten „Überraschungstor“

Bereits gegen 19.00 Uhr strömten zahlreiche Fans in die NV Arena. Ein ungewöhnliches Bild: Alle Ticketschalter rund um die Arena waren geschlossen, was daran lag, dass das Match seit Tagen ausverkauft war. Bei regnerischem Wetter war der Andrang im Fanshop groß. „Wir verkaufen heute vor allem Kapperl und Schals, aber auch Sitzkissen“, sagt eine Verkäuferin. Die Fans waren von Anfang an optimistisch.

„Am Anfang genügt es, das 0:0 so lange wie möglich zu halten, um vielleicht dann in der zweiten Halbzeit ein Überraschungstor zu schießen“, sagt ein SKN-Fan. Und auch er sollte Recht behalten - das 0:0 hielt über die regulären 90 Minuten hinaus, ehe Noel in der 97. Minute das Siegestor erzielte. der Start verlief für den Großteil der Fans gleich verheißungsvoll. Mirnel Sadovic prüfte Sturm-Goalie Benedikt Pliquett schon nach vier Sekunden mit einem Heber. Von einem Qualitätsunterschied zwischen dem Erste-Liga-Vierten und Bundesliga-Fünften war kaum etwas zu sehen, beide Mannschaften spielten nach vorne, allerdings jeweils mit der nötigen Absicherung - mehr dazu in sport.ORF.at.

Der Weg ins Halbfinale

-----------------------------------------St.Pölten:----------------------------------------

1. Runde: SV Wals-Grünau (Regionalliga West) 2:1 (a)

2. Runde: LASK Linz (Regionalliga Mitte) 4:3 (a)

Achtelfinale: SC Kalsdorf (Regionalliga Mitte) 4:0 (a)

Viertelfinale: SV Ried 2:1 (a)

---------------------------------------Sturm Graz:------------------------------------
1. Runde: SC Team Wiener Linien (Wr. Stadtliga) 5:0 (a)

2. Runde: SC Wiener Neustadt 3:0 n.V. (h)

Achtelfinale: SC Austria Lustenau (Erste Liga) 4:0 (a)

Viertelfinale: Admira Wacker Mödling 1:0 (a)

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