Mangelndes Interesse an Zither & Co.

58.000 Musikschülerinnen und -schüler gibt es in NÖ, statistisch gesehen ist jedes dritte Volksschulkind in der Musikschule. Obwohl die Warteliste in den Musikschulen lang ist, fehlt für alte Instrumente wie Zither & Co. das Interesse.

107 Musikschulen in NÖ
In NÖ gibt es 131 Musikschulen, 58.000 Schülerinnen und Schüler, 2.300 Lehrer und Lehrerinnen. Beim Tag der Musikschulen haben 107 Musikschulen mit rund 160 Veranstaltungen teilgenommen.

Der erste Ton kann nicht immer gelingen, aber manchmal darüber entscheiden, welches Instrument über Jahre zum Wegbegleiter wird, das wird beim diesjährigen Tag der Musikschulen, etwa im Texingtal deutlich. Dort möchte man Interessierten einen Einblick hinter die Kulissen geben. „Die Trompete hab ich nicht dablasen, da lauf ich einfach nur rot an. Die Posaune ist einfacher, weil sie ein größeres Mundstück hat“, erzählt der zwölfjährige Erich. „Horn ist seltener, es gibt weniger, hab mir gedacht, ich probiere das mal aus, und Steirische: das wollt ich immer schon wissen, wie man so schnell die Knöpfe drücken kann“, so der zehnjährige Dominik aus Horn. „Ich spiel Tuba, weil es groß ist und cool und es ist ein tiefer Ton“, sagt der zehnjährige Fabian.

Nachfrage nach „coolen“ Instrumenten ungebrochen

Welche Instrumente „cool“ sind, entdecken die Kinder häufig bei Schnuppermöglichkeiten, wie dem Tag der Musikschulen. „Da kommt es schon vor, dass einer, der unbedingt Gitarre lernen wollte, dann ein anderes Instrument sieht und denkt: auch interessant - und das wird dann seines“, so Leopoldine Salzer von der Musikschule Alpenvorland Texingtal. Unangefochten an der Spitze der beliebtesten Fächer stehen trotzdem Klavier, Gitarre und Blockflöte, Instrumente wie Viola, Hackbrett oder Zither werden hingegen weniger nachgefragt. Beim Gitarrenunterricht sind derzeit die Wartelisten an den niederösterreichischen Musikschulen am längsten.

Blasinstrument

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2.600 Musikschüler stehen auf Warteliste

„Gitarre ist am Anfang relativ einfach, im Vergleich mit anderen Instrumenten wie Geige oder Klavier, da hat man am Anfang relativ wenige Erfolge, während Akkorde auf der Gitarre zu spielen relativ einfach ist“, analysiert der 16-jährige David. „Wir haben derzeit rund 2.600 Schüler auf der Warteliste - das ist immer noch viel. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern geht es uns da aber gut. In Oberösterreich gibt es das zehnfache, in Wien auch“, sagt Michaela Hahn vom Musikschulmanagement NÖ.

Großer Andrang herrscht vor allem im städtischen Bereich, etwa rund um Wien - für viele Lernwillige finden die Schulen aber Lösungen, zum Beispiel Gruppenunterricht. "Es sei lustiger, ein Instrument in der Gruppe zu lernen, sagt Reinmar Wolf von der Beethoven Musikschule in Mödling, und da bringe er auch drei oder vier Kinder unter. Natürlich müsse man dann schauen, dass ab einem gewissen Alter Einzelunterricht angeboten werden kann.