Schweinebauern fürchten Einbußen

Wegen Russlands Importstopp für landwirtschaftliche Produkte befürchten heimische Bauern nun finanzielle Einbußen, vor allem bei der Produktion von Fleisch. Allein im Vorjahr ist Fleisch im Wert von drei Millionen Euro nach Russland geliefert worden.

Die Lager seien schon jetzt voll, heißt es bei der Genossenschaft ‚Gut Streitdorf‘, die jedes Jahr 1,5 Millionen Schweine und Ferkel vermarktet. Russland hatte wegen der afrikanischen Schweinepest in Litauen und Polen Importe aus Europa gesperrt, nun folgt der nächste Rückschlag. Niederösterreichs Schweinezüchter befürchten massive Preisabschläge, „weil die Zurichtnorm der Fleischstücke ganz auf den russsichen Markt abestimmt wurde“, sagt Hans Nolz vom ’Gut Streitdorf, „anders wird man es nicht so einfach wegbringen und das bedeutet natürlich Verluste für unsere Betriebe.“

Im Vorjahr haben Niederösterreichs Betriebe Fleisch im Wert von drei Millionen Euro nach Russland exportiert, für einige Landwirte könnte das Embargo nun das Ende bedeuten. „Ich nehme an, manche Betriebe, die überlegen, ob sie den Betrieb weiterführen oder nicht, werden aufhören“, sagt Franz Rauscher, selbst Landwirt, „das ist schlecht für den Eigenversorgungsgrad in Österreich. Und manche, die frisch investiert haben, werden finanzielle Probleme bekommen.“

Schwein

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Auch Fisch, Obst und Gemüse betroffen

Schuld an den Sanktionen Russlands sei die Politik, sagen die Schweinezüchter. Sie und auch die Landwirtschaftskammer fordern, dass mögliche negative Auswirkungen abgefedert werden. „Hier muss versucht werden, dass denen, die es trifft, geholfen wird, natürlich in finanzieller Hinsicht“, so Otto Auer, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer.

Russlands Sanktionen sind vorerst auf ein Jahr begrenzt, und betreffen neben Fleisch auch Fisch, Obst und Gemüse. Deshalb fürchten auch Landwirte anderer Produktionssparten um ihr Geschäft - mehr dazu in Bauern in der EU fürchten Preisverfall (news.ORF.at).