Zug gegen Lkw: Menschliches Versagen

Die S3-Schnellbahnstrecke ist bei Leobendorf (Bezirk Korneuburg) seit Freitagfrüh wieder eingleisig befahrbar, nachdem dort am Donnerstag ein Lkw von einem Zug erfasst wurde. Unfallursache dürfte laut Polizei menschliches Versagen gewesen sein.

Der 55-jährige Lastwagenlenker aus Polen dürfte gestern früh genau in jenem Moment über den Bahnübergang in Leobendorf gefahren sein, als sich die Schrankenanlage geschlossen hat. Im Schockzustand habe sich der Mann laut Polizei nicht dazu entschieden, die Schrankenanlage niederzufahren, sondern sei stehen geblieben. Durch einen Sprung aus dem Lkw kurz vor dem Zusammenstoß konnte er - wie Augenzeugen berichten - sein Leben retten. Der Lkw ist jedoch völlig ausgebrannt und auch an dem Personenzug ist durch die Wucht des Aufpralls ein erheblicher Sachschaden entstanden - mehr dazu in Zug schob Lastwagen in Bahnhof.

Die Strecke Retz-Wien-Floridsdorf wurde ab dem Unfallzeitpunkt für den gesamten Zugverkehr gesperrt. Aus dem Lkw war Diesel ausgeronnen. Um diesen aufzufangen und das Grundwasser nicht zu gefährden, mussten die Schienen abgetragen und ein Kanal gegraben werden. Bei den ÖBB geht man davon aus, dass die Strecke ab Sonntag Abend wieder störungsfrei befahrbar ist.