Mobilitätspreise vergeben

Die Stadt St. Pölten, der Verein „Wir für Dietmanns“ (Bezirk Waidhofen an der Thaya) und das „Ernsti-Mobil“ aus Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) sind mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet worden. 45 Projekte hatten sich beworben.

Die Stadt St. Pölten wurde für ihr Generalverkehrskonzept mit Lebensraumachsen ausgezeichnet. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil der zu Fuß, mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Wegen von 44 auf 52 Prozent erhöht werden. Die vier Hauptachsen werden fußgänger- und radfahrfreundlich umgestaltet, der Öffentliche Verkehr bevorrangt und der Kfz-Verkehr reduziert.

Großdietmanns radelt zum Mond

Wie man Menschen motivieren kann, kurze Strecken mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu fahren, zeigt der Verein „Wir für Dietmanns“ mit dem Projekt „Großdietmanns radelt zum Mond“. Im Vorjahr radelten 340 Bürger der Gemeinde - im Alter von drei bis über 80 Jahren - zusammen 276.000 Kilometer, das entspricht einer Strecke sieben Mal um die Erde. Für heuer werden 384.000 Kilometer angepeilt - das ist die Distanz von der Erde zum Mond.

Das dritte ausgezeichnete Projekt ist das „Ernsti-Mobil“ aus Ernstbrunn, das seit November 2011 im Einsatz ist. Der Bürgerbus bringt vor allem jene, die kein Auto haben, zum Einkaufen, zum Arzt oder ermöglicht es, Behördenwege zu erledigen - mehr dazu in „Ernsti-Mobil“: Günstiges Taxi für Senioren.

Initiativen mit Zukunft

Bei den Preisträgern handle es sich um Initiativen mit Zukunftsperspektiven, sagt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich. „Das Erdöl wird in Zukunft teurer werden und wir haben eine wachsende Zahl von älteren Menschen, die kein Auto haben. Wir brauchen daher ein besseres Angebot an Alternativen zum Auto“, so Gratzer. Laut VCÖ werden mehr als ein Drittel der Alltagswege in Niederösterreich bereits zu Fuß, mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.

Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) setzt auf die Vorbildfunktion. „Diese kleinen Initiativen sollten uns antreiben. Sie ergeben in ihrer Gesamtheit ein Mosaikbild, das sehr bunt und vor allem sehr gut für den Umweltschutz ist. Darauf sollten wir uns konzentrieren, anstatt immer auf die Ergebnisse internationaler Konferenzen zu warten, wo es ständig Null-Ergebnisse gibt“, so Pernkopf.

Der Mobilitätspreis des Verkehrsclub Österreich wurde heuer zum zehnten Mal vergeben. Damit sollen vorbildhafte Projekte vor den Vorhang geholt werden und andere motiviert werden, diese ebenfalls umzusetzen. In den zehn Jahren, in denen es diese Auszeichnung gibt, wurden 350 umweltfreundliche Projekte bewertet.

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