Tatrekonstruktion soll Klarheit bringen

Die Polizei hat im Juli in Neunkirchen einen 21-Jährigen erschossen, der zuvor eine Tankstelle überfallen hatte. Am Freitag hat eine Tatortrekonstruktion stattgefunden, bei der die Situation noch einmal nachgestellt wurde.

Bei der Tatortrekonstruktion wurde der Verkehr großräumig abgesperrt, auch Journalisten und Kameras wurden über 100 Meter auf Distanz gehalten, um keine Details dessen weitergeben zu können, was am Tatort nachgestellt wird. Gut dreißig Personen gingen jede einzelne Szene penibel durch und so wurde aus einem Polizei-Einsatz, der nur wenige Sekunden gedauert hat, eine zweistündige Analyse.

Neun Kugeln trafen den 21-Jährigen

Der junge Mann, der zuerst eine Tankstelle überfallen hatte und auf der Flucht von der Polizei gestellt wurde, hatte mit einer täuschend echt aussehenden Softgun auf die Polizisten gezielt, die Beamten schossen daraufhin. Neun Kugeln trafen den Tankstellenräuber drei waren tödlich - mehr dazu in: Räuber von Polizei erschossen.

Rechtsanwalt Nikolaus Rast vertritt die vier involvierten Polizisten, für ihn ist die Sache klar: „Jeder, der zwei Augen im Kopf hat, sieht, dass hier ein Mensch sterben wollte. Der Täter wurde von der Polizei gestellt, es waren mehrere Polizisten anwesend, Folgetonhorn, Blaulicht, alles war da. Er wurde mehrfach aufgefordert, die Waffe wegzugeben, ist dem nicht nachgekommen, ganz im Gegenteil, er hat auf die Beamten gezielt, hat selbst geschossen und dann war klar was passiert“, sagte Rast. Der Verteidiger ist überzeugt, dass das Verfahren eingestellt wird, die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat eine Stellungnahme nach der Rekonstruktion mit Hinweis auf das laufende Verfahren abgelehnt.