Streit um Krankentransport-Verträge

Rotes Kreuz und Arbeiter-Samariterbund haben ihre Verrechnungsverträge mit den Krankenkassen gekündigt. Diese sahen vor, dass die Kosten für Krankentransporte direkt an die Krankenkassen verrechnet werden können.

Erst 2013 einigten sich Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariterbund und Krankenkassen auf mehr Geld für Krankentransporte - mehr dazu in Rettungen kündigen Kassenverträge. Diese Vereinbarung läuft Ende 2014 jedoch wieder aus, sagt Andreas Zenker vom Roten Kreuz. Die Vereinbarung mit den Krankenkassen wurde daher gekündigt. „Es handelt sich um eine rein formale Kündigung. Wir mussten diese Direktverrechnungsvereinbarung kündigen, weil wir sonst mit Beginn 2015 auf die alten Tarife aus dem Jahr 2005 zurückgefallen wären, was einen Millionenverlust für das Rote Kreuz und den Samariterbund bedeutet hätte.“

Krankenkasse: „Unfreundlicher Akt“

Man sei aber an einer langfristigen und tragfähigen Lösung interessiert. „Möglichst auf mehrere Jahre“, so Zenker. Laut Rotem Kreuz und Samariterbund handelt es sich also um eine rein formale Kündigung. Bei der Gebietskrankasse spricht man dennoch von einem unfreundlichen Akt. Die Kündigung komme aus heiterem Himmel und die Versicherten seien bedroht, ab Jänner keine Krankentransporte mehr zu bekommen, sagt Obmann Gerhard Hutter.

Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) reagierte mit Unverständnis auf Hutters Aussagen. Es habe Gespräche zwischen den Blaulichtorganisationen und den Sozialversicherungsträgern gegeben. „Nachdem diese aufgrund der Blockadepolitik der Sozialversicherungen zu keinem Ergebnis geführt haben, sahen sich das Rote Kreuz und der Samariterbund NÖ gezwungen, die Verträge zu kündigen“, sagte Sobotka. Für die flächendeckende Versorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sei eine langfristige und dauerhafte Vereinbarung zwischen allen Systempartnern notwendig. Sobotka forderte die Sozialversicherung auf, die Finanzierung der Versorgung ihrer Patienten zu sichern.

Androsch: „Standpunkte umgehend klären“

Um die einzelnen Standpunkte umgehend zu klären, hat Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ) nach der Kündigung der Tarifvereinbarung im Rettungswesen die Spitzenvertreter von Rotem Kreuz, Samariterbund und der NÖ Gebietskrankenkasse für kommende Woche zu einem runden Tisch eingeladen. „Ein vertragsloser Zustand ist keine Alternative“, sagte Androsch. Ein solcher könne auch nicht im Interesse aller Beteiligten stehen.

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