Diethart muss in die „zweite Liga“
Nach seinem sensationellen Triumph bei der Vierschanzen-Tournee und Olympia-Silber in Sotschi ist Thomas Diethart aus Michelhausen (Bezirk Tulln) in dieser Saison abgestürzt. Bei den ersten fünf Springen der neuen Weltcup-Saison konnte sich der 22-Jährige aus Michelhausen im Tullnerfeld nie für den zweiten Durchgang qualifizieren.
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Negativer Höhepunkt war am Sonntag der 50. und damit letzte Platz in Lillehammer. Auf Sieger Roman Koudelka aus Tschechien hatte Diethart einen Rückstand von 30 Metern. ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin nimmt Diethart vorerst aus der Weltcup-Mannschaft und lässt ihn mit den Kontinental-Cup-Springern trainieren. Bei den Springen in Engelberg von 19. bis 21. Dezember ist die Rückkehr in den Weltcup geplant.
Start bei Vierschanzen-Tournee unsicher
Ob Diethart seinen Titel bei der Vierschanzen-Tournee überhaupt verteidigen darf, ist derzeit noch unsicher. Einen Fixplatz gibt es nämlich nicht, er muss sich seine Nominierung mit Ergebnissen erarbeiten. „Ich muss schauen, dass ich gescheit springe, dass ich mitfahren darf. Das belastet mich aber überhaupt nicht. Schauen wir, wie es bis dorthin ausschaut“, erklärt Diethart im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.
Die Auswirkungen der Traum-Saison 2013/2014 sind noch immer zu spüren. „Es war ein Fehler, dass ich im Frühjahr nach dem Saisonende ohne Pause weitertrainiert habe. Die zahlreichen Verpflichtungen als Tournee-Sieger sind auch dazu gekommen.“
Diethart hofft auf Aha-Effekt
Auf seinem Weg zurück zu alter Stärke will sich Diethart nicht beirren lassen. Jene Willenskraft, die ihn vom unbekannten „Flachländer“ zum Tournee-Sieger gebracht hat, soll ihn jetzt auch zurück in die Weltspitze bringen. „Ich kann nur konsequent weiterarbeiten und auf den Aha-Effekt hoffen. In der komplexen Sportart Skispringen entscheiden Kleinigkeiten. Wenn mir wieder ein paar gute Sprünge gelingen, bin ich sicher bald wieder vorne dabei“, so Diethart.
Klaus Fischer, noe.ORF.at