Diskussion um Herkunftsbezeichnungen

Auf der „Grünen Woche“ in Berlin, der größten Messe für Landwirtschaft und Ernährung, sind auch Aussteller aus NÖ vertreten. Thema war u. a. die Diskussion um geschützte Herkunftsbezeichnungen, wie die „Wachauer Marille“.

Die „Grüne Woche“ ist ein Schaufenster für Produkte aus aller Welt - vom Käse bis zum Obst, vom Fleisch bis zum Wein. Niederösterreich setzt neben dem Wein heuer besonders auf die Wachauer Marille - sie gilt in Europa als geschützte Ursprungsbezeichnung, darf also nur so verkauft werden, wenn sie auch tatsächlich aus der Wachau kommt.

„Hier kann man zeigen, dass wir mit dieser geschützen geografischen Angabe ‚Wachauer Marille‘ auch die Kunden heranbringen, die dann sehen, dass wir etwas Besonderes haben“, sagte Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer auf der Messe Berlin.

Unterstützung von EU-Agrarkommissar

Ob es die Ursprungsbezeichnungen künftig weiter geben wird, wird derzeit wieder heiß diskutiert. Bei den Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa haben sich die Amerikaner gegen Ursprungsbezeichnunegn ausgesprochen. Sie stoßen damit bei den Landwirten und politischen Vertretern aus Österreich aber auf regen Widerstand.

Hilfe gibt es - bei einem Treffen - von EU-Agrarkommissar Phil Hogen. „Der Kommissar hat mir auch zugesichert, dass wir uns gemeinsam für die Sicherung der Spezialitäten einsetzen“, sagte Agrarlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP), „das heißt, was hier diskutiert wird, wird so nicht stattfinden. Es wird auch weiterhin die Wachauer Marille nur aus der Wachau geben und den Waldviertler Graumohn nur aus dem Waldviertel.“

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) dazu: „Ein Handelsübereinkommen zwischen den beiden großen Wirtschaftsregionen kann grundsätzlich sehr positiv sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Für diese werden wir eintreten.“

Deutschland wichtigster Handelspartner

Auf der Messe bleibt vorerst aber alles beim Alten: Es gilt die Kunden von den eigenen Produkten zu überzeugen und sie vielleicht so als künftige Urlaubsgäste zu gewinnen. Auch das ist kein leichtes Unterfangen, denn die Konkurrenz in Berlin ist groß. Aussteller aus 60 Ländern sind dort, um ihre Produkte zu vermarkten. 400.000 Besucherinnen und Besucher werden auch heuer wieder erwartet. Für Niederösterreich gilt Deutschland als wichtigster Handelspartner. Jedes dritte niederösterreichische Agrarprodukt wird hierher exportiert.