Opfer zahlen für Lawineneinsatz

Zweimal sind am Wochenende Menschen in Niederösterreich aus Lawinen gerettet worden. Für die Kosten müssen die Unfallopfer, so sie nicht versichert sind, selbst aufkommen. Doch das Einbringen des Geldes ist oft schwierig.

Insgesamt waren die Bergretter heuer in Niederösterreich bereits 80 Mal im Einsatz, 71 Verletzte wurden gerettet. Sind wie am Samstag am Hochkar zahlreiche Helfer stundenlang bei der Suche am Lawinenkegel beteiligt, kommen schnell Kosten in der Höhe von mehreren tausend Euro zusammen. Nach dem Einsatz stellt die Bergrettung in der Regel eine Rechnung.

Um als Betroffener nicht selbst zur Kasse gebeten zu werden, kann man entweder im Vorfeld eine Freizeit- und Sportunfallversicherung abschließen oder Mitglied eines alpinen Vereins oder Förderer der Bergrettung werden, auch dann ist man finanziell abgesichert. Allerdings wird jeder Einsatz der Bergrettung getrennt bewertet.

Keine Rechnung in Härtefällen

In Härtefällen wird keine Rechnung gestellt, bei Touristen aus dem Ausland sei das Geld auch oft uneinbringbar, so Sprecher Helmut Frießenbichler. Nur zehn Prozent des Bugdets würde durch die Verrechnung von Einsatzkosten gedeckt, der Rest seien Spenden, Förderer und Subventionen. Auch die Kosten für den Notarzthubschrauber müssen von den Unfallopfern bezahlt werden.

Allerdings sind hier laut ÖAMTC in mehr als 90 Prozent der Fälle die Betroffenen versichert, über Schutzbriefe, Kreditkarten oder Mitgliedschaften bei Vereinen, wie zum Beispiel bei der Bergrettung oder dem Alpenverein. 60 Mal war die Bergrettung im Bereich von Skipisten unterwegs.

Lawinengefahr weiterhin erheblich

In Niederösterreichs Bergen herrschte am Montag von den Ybbstaler Alpen bis ins Rax-Schneeberggebiet weiterhin erhebliche (Stufe 3), in den restlichen Regionen - Gutensteiner Alpen und Semmering-Wechselgebiet - mäßige Lawinengefahr (Stufe 2). Die Situation werde in den kommenden Tagen gleich bleiben, teilte der Lawinenwarndienst NÖ am Montag mit. Frischer Triebschnee sorge für neue Gefahrenstellen. Lawinen könnten schon bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden, hieß es seitens des Lawinenwarndienstes.

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