Vorsicht bei Snacks aus Hühnerfleisch

Kleine Leckereien zwischendurch gehören bei Hunden dazu. Dass diese den Tieren unter Umständen jedoch schaden können, hat man in der Tierklinik Wien-Strebersdorf erkannt, dort gab es einen derartigen Fall.

„Wir hatten einen etwa drei Kilo schweren Chihuahua, der vermehrt getrunken hat und einen gesteigerten Harnabsatz hatte. Dank der Aufmerksamkeit des Labors, in das wir den Harn geschickt haben, sind wir draufgekommen, dass die Hündin an dem Fanconi-Syndrom leidet“, sagt Tierärztin Claudia Hochleithner. Konkret fand das Speziallabor in Wien heraus, dass die Nierenprobleme sehr wahrscheinlich durch Hühnerfleisch-Snacks aus China ausgelöst wurden.

Snacks waren aus dem Diskontmarkt

Gekauft wurden die sogenannten Chicken Jerkys in einem Diskontmarkt. „Wir sind stutzig geworden, weil Zucker in der Harnprobe nachweisbar war, ohne dass der Blutzucker erhöht ist. Zucker in der Harnprobe findet man zum Beispiel bei Menschen und Tieren, die Diabetes haben. In dem Fall war der Blutzucker aber ganz normal und das ist uns verdächtig vorgekommen“, sagt Laborleiter Ernst Leidinger.

getrocknetes Hühnerfleisch

ORF

Die Probe wurde ein weiteres Mal analysiert und der Verdacht auf das Fanconi-Syndrom erhärtete sich. In den Vereinigten Staaten gab es vor etwa einem Jahr 4.800 derartige Fälle, 1.000 davon endeten tödlich. „Tatsächlich ist auch bei der Chihuahua-Hündin das Fanconi-Syndrom festgestellt worden. Man konnte ihr aber rechtzeitig helfen“, so Leidinger.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 7.2.2015

Generell könne man Chicken Jerkys nicht verteufeln, so Leidinger. "Aber wir empfehlen, dass Tierbesitzer auf Produkte aus dem Fachhandel beziehungsweise aus dem Lebensmittelhandel zurückgreifen.“ Die Menge mache es aus, ergänzt Tierärztin Hochleithner: "Als Snack zwischendurch ist es sicher kein Problem, aber im konkreten Fall war das fast ein Alleinfutter. Und das macht bei einem kleinen Hund, der nur drei Kilo hat, natürlich viel mehr aus als bei einem großen Hund.“

Hundebesitzer sollten im Zweifel nachfragen

Welche Inhaltsstoffe der Chicken Jerkys zu den Problemen führen, ist nicht genau bekannt. „Man vermutet verschiedene Komponenten. Vielleicht Schädlingsbekämpfungsmittel, vielleicht Medikamente", so Hochleithner. „Möglicherweise ist es auch eine Kombination von verschiedenen Substanzen", sagt Laborleiter Leidinger. Im Zweifel sollten Hundebesitzer auf jeden Fall nachfragen, wo die Snacks hergestellt wurden.