Schlepper-Kriminalität stark angestiegen

In Niederösterreich ist 2014 die Zahl der Schlepper-Amtshandlungen stark gestiegen. Neben Einbruchsdiebstählen habe es sich dabei um die „zweite große Herausforderung“ gehandelt, sagte Landespolizeidirektor Franz Prucher.

Prucher und sein Stellvertreter Rudolf Slamanig verwiesen auf 3.767 Anzeigen nach dem Fremdenpolizeigesetz. Das waren um 1.021 oder 37,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Das schmälert die Bilanz und wird uns auch 2015 begleiten“, merkte der Landespolizeidirektor an. Die Schlepperkriminalität sei nur durch internationale Zusammenarbeit in den Griff zu bekommen, ergänzte Slamanig. Nicht zuletzt die Flüchtlingswelle im vergangenen Jahr - vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Kosovo - würde zum Anstieg in diesem Bereich beitragen, heißt es.

Die Gesamtzahl der angezeigten Delikte im Bundesland ist mit 75.352 (2013: 76.264) leicht zurückgegangen. Die Aufklärungsquote blieb mit 42,9 Prozent (2013: 43,2) annähernd gleich. Der leichte Rückgang sei „hauptsächlich auf unbekannte Täter im Bereich Schlepperei zurückzuführen“, betonte Slamanig.

Mehr Haus- und Wohnungseinbrüche

Bei Einbrüchen wurde in Niederösterreich eine Zunahme von 13.610 auf 13.968 verzeichnet. Auf 1.580 Delikte (2013: 1.616) verwies die Polizei im Bereich Cybercrime. Mit 1.096 habe es sich beim Großteil der Fälle um Betrug im Internet gehandelt. Positiv herausgestrichen wurde, dass fünf Morde und zwölf Mordversuche allesamt geklärt worden seien, ebenso „fast alle“ 178 Raubüberfälle. Insgesamt wurden 2014 in Niederösterreich 36.180 Tatverdächtige ausgeforscht. 25.941 oder 71,7 Prozent waren Österreicher.

Die Polizeireform 2014 bezeichnete Prucher als „sehr sachlich abgewickelt“. Neben der täglichen Arbeit sei eine „positive Umsetzung gelungen“. Im Ausblick auf das laufende Jahr verwies Prucher darauf, dass die Arbeiten für den neuen Stützpunkt der Polizei am Hauptbahnhof St. Pölten „im Gang“ seien. Mitte kommender Woche würden bei einem Termin mit Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) weitere Details besprochen - mehr dazu in St. Pölten: Polizei am Bahnhof noch im Frühjahr.

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