Rinderseuche: Vier Betriebe in Quarantäne

Nach Bekanntwerden neuer Fälle einer Rinderseuche, die als ausgemerzt galt, sind vier Mastbetriebe weiter in Quarantäne. Die Landesveterinärabteilung ist zuversichtlich, dass sich die Seuche nicht weiter ausbreitet. Für Menschen ist sie ungefährlich.

Von der Rinderseuche, die offiziell „IBR/IPV“ heißt, sind drei Mastbetriebe im Bezirk Scheibbs und einer im Bezirk Mistelbach betroffen. Diese stehen derzeit unter Quarantäne. Insgesamt dürften sich 15 Tiere mit dem IBR-Virus angesteckt haben, ein Großteil davon wurde bereits geschlachtet. Sämtliche Rinder der betroffenen Betriebe werden nun laufend auf den Krankheitserreger getestet.

Diese Tests werden solange durchgeführt, bis kein Erreger mehr nachgewiesen werden kann. Danach bleiben die Betriebe noch acht Wochen gesperrt, erklärt Landesveterinärdirektor Wigbert Roßmanith. Erst nach Verstreichen dieser Frist dürfen die betroffenen Mastbetriebe wieder Tiere zukaufen oder Rinder zur Schlachtung bringen.

Hohe Ansteckungsgefahr unter Rindern

Roßmanith geht davon aus, dass in Niederösterreich keine weiteren Betriebe von der Rinderseuche betroffen sind. Dennoch werden auch in anderen Betrieben stichprobenartig Kontrollen durchgeführt. Die Seuche sei laut Roßmanith eine „beherrschbare Angelegenheit“, aber sehr zeitaufwendig, weil unter den Tieren eine hohe Ansteckungsgefahr besteht. Das Virus sei für den Menschen völlig ungefährlich. Obwohl das infizierte Fleisch freilich nicht in den Vertrieb gelangt, wäre der Verzehr unbedenklich.

Die Rinderseuche „IBR/IPV“ wird durch eine Art Herpesvirus übertragen. Sie wirkt grippeähnlich, mit Entzündungen der Luftröhre und Pusteln auf Schleimhäuten. Sollte ein Rind wieder gesund werden, trägt es trotzdem weiter den Virus in sich und kann andere Tiere anstecken. Deshalb wurde schon 1987 beschlossen, über sofortige Schlachtung die Krankheit auszurotten, was im Jahr 1999 auch gelang. Aus noch ungeklärter Ursache ist der Virus nun aber wieder in Tirol aufgetreten und durch Viehhandel nach Niederösterreich gelangt.