Schüsse auf Hunde: Polizist suspendiert

Nach Schüssen auf zwei Hunde in Wöllersdorf (Bezirk Wr. Neustadt) ist der Verdächtige - ein Polizist - mit sofortiger Wirkung vorläufig suspendiert worden. In seinem Haus wurde ein illegales Waffendepot entdeckt. Der Verdächtige bestreitet die Tat.

Gegen den 58-jährigen Beamten wurde auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Nach den Schüssen auf die beiden Tiere wurde der in Wöllersdorf wohnende Polizist ausgeforscht, er ist in Wien zugeteilt. Bei einer Hausdurchsuchung wurden illegale Waffen und Munition, teilweise aus Polizeibestand sichergestellt, bestätigte Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich Medienberichte.

Munition aus Polizeibeständen

Laut dem „Kurier“ wurden verbotene Waffen wie eine Pumpgun, zwei nicht registrierte Kleinkaliber-Gewehre - eines davon sogar halb automatisch - sowie illegale Faustfeuerwaffen in dem Haus entdeckt. 300 von rund 1.000 Stück Munition dürften aus Polizeibeständen gestohlen worden sein.

Die Hausdurchsuchung fand über Antrag der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt statt, sagte Baumschlager. Man habe in dem Fall „gut und mit Nachdruck gearbeitet“, sprach er von intensiven Ermittlungen und Zeugenbefragungen. Endlich sei ein mutmaßlicher Tierhasser erwischt worden, verwies er auf die im Bundesland aktuell „massive“ Häufung von Fällen von Giftködern, denen Hunde zum Opfer fallen: „Wir nehmen das sehr ernst“ - mehr dazu in Schüsse & Gift: Besitzer alarmiert.

Hunde Wöllersdorf

ORF

Der Schäferhund und die Dobermann-Hündin wurden durch die Schüsse schwer verletzt.

Auf Zeltfest mit Dienst-Glock geschossen

Der in Wien zugeteilte Beamte bestreite die Tat. „Unsere Beamten haben hier aber Hinweise gesammelt, aus denen sich ein erdrückender Tatverdacht ergibt“, sagt Polizeisprecher Johann Baumschlager. Der Verdächtige soll laut dem „Kurier“ bereits 2004 für Schlagzeilen gesorgt haben, damals schoss er bei einem Feuerwehrfest mit seiner Dienst-Glock auf eine Zielscheibe. Eine Frau erlitt ein Knalltrauma, der Polizist wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt und versetzt.

Die beiden Hunde waren am 21. Februar am Kopf bzw. an den Beinen getroffen. Der Schäferhund und die Dobermann-Hündin wurden schwer verletzt. Ein Nachbar hatte die Schüsse gehört und sofort die Besitzerin verständigt, die gerade ihre Kinder von Freunden abholte - mehr dazu in Zwei Hunde in Garten angeschossen und Fassungslosigkeit nach Schüssen auf Hunde.

„Letztendlich ist es ein Fall wie jeder andere und ein Tatverdächtiger wie jeder andere“, sagt Polizeisprecher Johann Baumschlager über die Ermittlungen gegen den nun ehemaligen Kollegen von der Landespolizeidirektion Wien. „Hier gilt es, normale Polizeiarbeit zu leisten“. Das Motiv für die Schüsse auf die beiden Hunde ist noch nicht bekannt.