Schüsse & Gift: Besitzer alarmiert

Die Schüsse auf zwei Hunde in Wöllersdorf sorgen für Entsetzen und sind kein Einzelfall. In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Fälle von Vergiftungen bekannt. Die Tiere verenden qualvoll, wenn man sie nicht rechtzeitig zum Tierarzt bringt.

Wenn Hundebesitzerin Irina Fetter-Ilwof mit ihrem Airedale-Terrier Moritz spazieren geht, dann ist sie besonders aufmerksam. Medienberichte über Giftköder haben sie beunruhigt. „Man geht halt vorsichtig durch das Leben, wenn man so etwas liest, aber ich denk, wenn man einen Hund hat und weiß, dass die Hunde gerne was aufnehmen, dann muss man halt einfach mit offenen Augen durch das Leben gehen.“ Wenn ein Hund doch etwas erwischt, zu zittern oder zu krampfen beginnt, sollte man das Tier rasch zum Tierarzt bringen.

„Wenn die Tiere dann anfangen körperliche Symptome nach der Giftaufnahme zu entwickeln, dann müssen sie unverzüglich zum Tierarzt auch um drei in der Früh, weil diese Symptome verschlechtern sich sehr rasch“, so der St. Pöltener Tierarzt Thomas Krehon.

Giftköder

LPD NÖ

Dieser Giftköder wurde im Jänner in Pressbaum ausgelegt.

Köder: Von Rattengift bis zu Scherben

Bei Giftködern handelt es sich meistens um Rattengift, heißt es bei der Landesveterinärabteilung. Den Tierärzten kommen aber auch unfassbar grausame Köder unter, wie Krehon schildert. „Ja, es gibt die präparierten Köder mit Rasierklingen, mit Glasscherben, mit Stecknadeln, mit Pin-Nägeln - nur: das ist ein anderer Schlag Mensch, der so etwas macht.“

Das klassische Profil des Hundehassers gibt es nicht. Aber, man nimmt jeden Fall ernst, sagt Polizeisprecher Johann Baumschlager. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat es 43 Fälle gegeben, wo auf Tiere geschossen wurde, 75 mal wurde Gift verabreicht, und in 54 Fällen wurden sonstige Tierquälereien mit unbekannten Tätern erfasst.

Hund ist immer auf Besitzer angewiesen

Bei Tierarzt Krehon landet etwa einmal im Monat ein Vierbeiner der Gift gefressen hat. „Ich meine, das ist schon viel, aber sie müssen unterscheiden, es sind da bei mir auch jene Patienten eingerechnet, die vom Besitzer selbst unwissentlich vergiftet worden sind“ - so zum Beispiel mit Schokolade, Zwiebeln, Rosinen, was uns Menschen schmeckt, aber für den Hund lebensgefährlich sein kann. Noch schlimmer ist es, wenn dem Hund Schmerzmittel verabreicht werden, so der Tierarzt.

„Manche Besitzer sind der Meinung, was uns gut tut, kann dem Hund nur gut tun und geben dem Hund so eine Tablette, die Folgen sind fatal.“ Gift hat viele Gesichter und der Hund ist immer auf die Vernunft und die schnelle Reaktion seines Besitzers angewiesen.

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