MAMUZ zeigt Neues vom „Ötzi“
Herzstück der Ausstellung ist eine lebensgroße Nachbildung der Gletschermumie, wie der Mann kurz vor seinem Tod vor etwa 5.300 Jahren ausgesehen haben soll. Sie sei eine Leihgabe des Archäologiemuseums Bozen, wo die sterblichen Überreste „Ötzis“ immer wieder aufs Neue untersucht werden, sagte die Bozener Museumsdirektorin Angelika Fleckinger, „zum Beispiel im Bereich DNA, wo man sein Genom entschlüsselt hat und zahlreiche Details aus seinem Leben jetzt kennt“. So wisse man heute über diverse Krankheiten des Mannes Bescheid, etwa über eine Herz-Kreislauf-Schwäche.
ORF
Viele der heutigen Untersuchungen wären vor 20 Jahren noch „undenkbar“ gewesen, hieß es bei der Eröffnung. Deshalb sehe die aktuelle Rekonstruktion auch etwas anders aus als die letzte. „Die Untersuchungen haben gezeigt, dass seine Augenfarbe braun war und nicht blau und dass er in der Mitte eine große Zahnlücke gehabt hat. Und er hat körperlich etwas abgezehrter ausgesehen“, so MAMUZ-Geschäftsführer Matthias Pacher.
Ausstellungshinweis
„Ötzi. Der Mann aus dem Eis“, geöffnet bis 29.11., dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr
Einblicke in die Arbeit der Forscher
Ergänzt wird die Ausstellung mit Exponaten, die aus der Zeit Ötzis stammen und in Niederösterreich gefunden wurden, etwa Tonscherben, Skelette und Werkzeuge. „Wir haben diese Funde da, um auch zu zeigen, auf welch dünnem Eis sich die archäologische Forschung bewegt, wenn man nicht so einen Sensationsfund wie den ‚Ötzi‘ hat“, so der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ, Ernst Lauermann. „Wir arbeiten eben mit Skelettmaterialien oder Tonscherben, und da muss man mit Hilfe der Geräte genau interpretieren.“ An verschiedenen Stationen der Ausstellung können sich die Besucherinnen und Besucher selbst als Forscher versuchen.
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Mit der neuen Schau startet das MAMUZ in seine zweite Saison. Das Kompetenzzentrum für Ur- und Frühgeschichte sei eine Bereicherung für die kulturelle Infrastruktur, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll. „Es ist sehr wichtig, dass wir hier populärwissenschaftlich arbeiten, dass aber auch Grundsatzwissenschaftsarbeit geleistet wird“, so Pröll.
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MAMUZ (Website)