BMW-Bande richtete Millionenschaden an

Eine dreiköpfige „BMW-Bande“ hat in Tirol, Oberösterreich, der Steiermark und Niederösterreich einen Gesamtschaden von mehr als einer Million Euro angerichtet. Die Männer wurden mittlerweile festgenommen, sie waren 2013 und 2014 aktiv.

Zwei Männer sitzen in Österreich in Untersuchungshaft, einer in Litauen in Auslieferungshaft, berichtete die Landespolizeidirektion am Dienstag per Aussendung. Den drei Männern konnten 105 Kfz-Einbrüche an 16 Tatorten nachgewiesen werden. Dabei waren sie im Zeitraum von 30. Oktober 2013 bis 25. Februar 2014 in unterschiedlichen personellen Zusammensetzungen aktiv.

Bande auch in zahlreichen anderen Ländern aktiv

Abgestellt waren die BMW auf Parkplätzen von Vertragspartnern sowie auf öffentlichen Parkplätzen. Der Gesamtschaden der Einbruchsserie beträgt 1.074.000 Euro. Die Bande hatte es auf Navigationsgeräte, Multi-Media-Anlagen sowie Teile der Bordelektronik abgesehen.

Die Staatsanwaltschaft Graz leitete die Erhebungen für ganz Österreich. Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen wurden schließlich drei Litauer ausgeforscht, zwei 27-Jährige und ein 24-Jähriger. Alle wurden mittels europäischem Haftbefehl gesucht. Die Polizei brachte dabei auch in Erfahrung, dass die Männer wegen verschiedener Eigentumsdelikte, Raub und Erpressung bereits in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Norwegen, Dänemark, Lettland und Litauen polizeilich in Erscheinung getreten waren.

2014 wurde ein 27-Jähriger in der Steiermark festgenommen. Sein gleichaltriger Komplize wurde in Norwegen verhaftet, er wurde Anfang März 2015 nach Österreich ausgeliefert. Der dritte Verdächtige wurde in seinem Heimatland festgenommen. Er sitzt noch in Litauen in Auslieferungshaft.

Diebesgut findet sich auf Flohmärkten wieder

Produkte wie Navis, die bei höherwertigen Fabrikaten wie eben BMW oder Audi ab 1.000 Euro aufwärts kosten, sind bei organisierten Banden seit längerem beliebt. Nicht selten wird das Diebesgut dann in den Osten Europas exportiert oder taucht online beziehungsweise auf Flohmärkten wieder auf, hieß es im Mai des Vorjahres vom Bundeskriminalamt. Damals wurde eine neue Variante des Delikts bekannt: Diebe hatten Navigationssysteme, aber auch Airbags aus Pkw und Nutzfahrzeugen bereits vor der Auslieferung an die Händler von den Autozügen ausgebaut.