Tiroler soll Horn vor Abstieg retten

Wacker Innsbruck oder Horn – wer muss sich am Freitag aus der Ersten Fußball-Liga verabschieden? Die Niederösterreicher müssen gewinnen, um den Absturz in die Regionalliga zu vermeiden. Dabei setzen sie auf einen Tiroler.

Die letzte Runde bringt das direkte Duell zwischen dem Tabellenachten und dem Tabellenneunten. Trainer Christoph Westerthaler, der aus Silz in Tirol stammt, im Gespräch mit noe.orf.at über die ganz besondere Konstellation im Abstiegskampf, seine Anspannung und seine Hoffnung auf die Rettung.

noe.ORF.at: Herr Westerthaler, Ende September sind Sie vom Co- zum Cheftrainer befördert worden und haben Willi Schuldes abgelöst. Damals war Horn Vorletzter und diesen Platz hat man vor der letzten Runde noch immer. Wäre der Abstieg eine logische Konsequenz?

Christoph Westerthaler: Nein! Wir sind gut genug für diese Liga. Wir haben es heuer einfach nicht geschafft, konstant gute Leistungen abzuliefern. Die Liga war extrem ausgeglichen und es haben in vielen Spielen Kleinigkeiten entschieden. Aber jetzt haben wir dieses „Endspiel“ in Innsbruck und da ist die Ausgangslage klar: Wir müssen gewinnen!

noe.ORF.at: Ein Unentschieden ist zu wenig, weil ihre Mannschaft zwei Punkte hinter Innsbruck liegt. Die Auswärtsbilanz macht aber wenig Hoffnung auf einen Sieg. Wie kann das am Freitag besser werden?

Westerthaler: Natürlich kenne ich unsere Auswärtsbilanz (Anm.: seit sieben Spielen sieglos und nur elf Auswärtspunkte), aber diese Statistik zählt überhaupt nichts mehr. Das ist wie ein Finale und da kann alles passieren. Wir werden in der Abwehr kompakt stehen und vorne versuchen, das nötige Tor zu schießen.

noe.ORF.at: Sie haben in ihrer aktiven Karriere lange in Tirol gespielt, sind am Tivoli Meister geworden. Hätten sie gar kein schlechtes Gewissen, wenn sie ihren „Herzensclub“ in die Regionalliga befördern würden?

Westerthaler: Ich habe diese Woche schon mit vielen Freunden und Bekannten in meiner Heimat telefoniert. Da sind doch einige dabei, die mir Alles Gute wünschen und wollen, dass wir die Tiroler aus der Liga schießen. Die Stimmung im Umfeld ist nicht wirklich gut. Nachdem Wacker erst im Vorjahr aus der Bundesliga abgestiegen ist, wollte man heuer eigentlich gleich wieder aufsteigen. Jetzt droht schon wieder der Abstieg. Diese Stimmung könnte ein Vorteil für uns sein. Ich habe gehört, dass die Karten für das Spiel verschenkt werden, damit möglichst viele Fans kommen. Das wird schon eine hitzige Partie werden.

noe.ORF.at: Was passiert, wenn es nicht klappt? Was würde ein Abstieg für Horn bedeuten?

Westerthaler: Es wird immer weitergehen im Leben! Man darf das nicht so dramatisch sehen. Aber ich will mich auch noch nicht damit beschäftigen, denn ich glaube an einen Sieg in Innsbruck und damit an unsere sportliche Rettung.

Das Gespräch führe Klaus Fischer, noe.ORF.at.

Links:

• Fußball: Horn und St. Pölten siegten (noe.ORF.at; 13.5.2015)
• Erste Liga: Der Kampf gegen den Abstieg beginnt (noe.ORF.at; 26.2.2015)