Mann hortete bis zu 200 Tauben

Ein dramatischer Fall von Tierquälerei ist im Raum Schwechat bekanntgeworden. Ein Mann dürfte in seinem Haus 150 bis 200 Tauben gehortet haben. Die Fenster waren so stark verschmutzt, dass kaum noch Tageslicht ins Hausinnere gelangte.

Die Vögel wurden unter katastrophalen Bedingungen gehalten, heißt es beim Wiener Tierschutzverein. Möbel, Wände und Böden waren von Exkrementen, Federn und Schmutz bedeckt, weil die Fenster so stark verschmutzt waren, herrschte im Inneren des Hauses praktisch Dunkelheit.

Tierretter mussten Atemschutzmasken tragen

Drei Einsätze waren notwendig, um alle Tiere wegzubringen. Für zwei Dutzend Tauben und 66 Taubeneier kam jede Hilfe zu spät, 73 Tiere konnten gerettet werden. „Wegen des unerträglichen Gestanks und der Vergiftungsgefahr durch die Exkremente mussten die Tierretter den ersten Einsatz abbrechen und bei den darauffolgenden Einsätzen Atemschutzmasken und Schutzanzüge tragen“, hieß es dazu in einer Aussendung.

Beim Wiener Tierschutzverein geht man davon aus, dass die Tiere mehrere Jahre lang unter den beschriebenen Bedingungen leben mussten. Alle Tauben wurden von Tierärzten untersucht. „Bei einigen Tieren wurden starke Unterernährung, Parasitenbefall und Hornhautveränderungen festgestellt. Zudem waren die Tiere stark dehydriert und dürften tagelang kein Wasser erhalten haben.“

Einsatzkräfte entdeckten die Tiere

Der Tierschutzverein sucht nun Taubenliebhaber, die die Tiere aufnehmen können. Der Fall wurde bekannt, weil der 79-jährige Bewohner des Hauses gestürzt war und die Rettung alarmierte, heißt es bei der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung. Sanitäter, Polizisten und Feuerwehrleute entdeckten daraufhin die Zuchttauben.

Laut Polizei ereignete sich der Vorfall vergangene Woche am Donnerstag. Der Mann wurde bei dem Sturz schwer verletzt und musste stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. „Die Tauben haben sich beim Eintreffen augenscheinlich in einem schlechten Gesundheitszustand befunden, die Kollegen haben daher umgehend den Amtstierarzt verständigt“, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager.

Link: