Minister kämpfen gegen Preisverfall

Österreich und Tschechien wollen wegen des Preisverfalls bei Milch, Schweinefleisch und Zucker weiter Druck auf die EU ausüben. Das haben die Landwirtschaftsminister beider Länder in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) vereinbart.

Österreichs Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) und sein tschechischer Kollege Marian Jurecka trafen am Freitag in Hagenbrunn zu einem Arbeitsgespräch zusammen. Bereits am Montag hatten die beiden Minister beim EU-Rat in Brüssel über die gesunkenen Milch-, Schweinfleisch- und Zuckerpreise diskutiert und Maßnahmen von der EU in dieser Causa gefordert.

Zusammenarbeit auch bei Weinvermarktung

In Hagenbrunn wurde vereinbart, diesen Druck weiter aufrechtzuerhalten. „Wir werden hier sicher nicht locker lassen. Wir verlangen von der Kommission, dass mit Nachdruck weitere Marktentlastungsmaßnahmen gesetzt werden“, sagt Rupprechter. Der tschechische Landwirtschaftsminister Marian Jurecka bestätigt, dass man eine „gemeinsame Position“ teile und „weiterhin im Rahmen des Rates der Europäischen Union auf den zuständigen Kommissar Phil Hogan Druck ausüben“ werde. Auch beim Thema Weinvermarktung wollen Österreich und Tschechien enger zusammenarbeiten, so die Minister.

Landwirtschaftsminister Rupprechter Juracka

ORF

Tschechiens Landwirtschaftsminister Marian Jurecka und sein österreichischer Kollege Andrä Rupprechter beim Arbeitsgespräch in Hagenbrunn

Rupprechter zu Temelin-Störfall: „Keine Gefährdung“

Beim Störfall im AKW Temelin vor drei Wochen hätten die tschechischen Behörden korrekt gehandelt, sagt Rupprechter. „Ich muss feststellen, dass manche, die sich im Wahlkampf befinden – wie der oberösterreichische Landesrat Rudolf Anschober (Die Grünen) – versuchen, politisches Kleingeld zu kassieren. Auf dem Rücken der Bevölkerung mit Ängsten zu operieren, ist unverantwortlich. Es hat zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung gegeben, deswegen war es auch nicht notwendig, Panikmache zu betreiben. Wir haben sehr verantwortungsvoll gehandelt."

Jurecka zeigte sich überzeugt davon, „dass das Kernkraftwerk Temelin über hohe Sicherheitsstandard verfügt. Bei dem geringsten Zwischenfall wird ein automatisches Informationssystem in Gang gesetzt. Ich bin überzeugt dass es hier nichts Besorgniserregendes gibt.“ Nächste Woche ist ein Treffen von Rupprechter mit dem tschechischen Umweltminister geplant. Dabei wird auch die Frage der Atomsicherheit Thema sein.