Nicht gegenderte Strafzettel müssen weg

Wie die Tageszeitung „Kurier“ berichtet, müssen Millionen Strafzettel vernichtet werden, weil diese nicht gegendert waren. Laut Bericht klagt man bei der Exekutive über unnötige Verwaltungsarbeit.

Seit Monatsbeginn werden Organmandate für Verkehrssünder gendergerecht formuliert, Millionen „alte“, die nur an Männer gerichtet waren, landen daher im Reißwolf. Die Maßnahme, die Formulare zu entsorgen, sei vom Land angeordnet, hieß es dazu aus dem Innenministerium. Per Aussendung sagte dazu der Sprecher der Bezirkshauptleute in Niederösterreich, Josef Kronister, dass von der Umstellung ganz Österreich betroffen sei und das Land lediglich eine Verordnung der Bundesregierung umsetze.

Engpässe in kleineren Dienststellen

Laut Tageszeitung klagt man bei der Exekutive über unnötige Verwaltungsarbeit. War ein 50 Blätter starker, durchnummerierter Block eines Polizisten zum Zeitpunkt der Umstellung bereits angebrochen, müssten sämtliche noch darauf verbliebenen Organstrafverfügungen manuell im Computer storniert werden.

In kleineren Dienststellen gebe es zudem noch Engpässe, während die großen Polizeiinspektionen bereits voll mit Gender-Strafzetteln ausgestattet seien. Bei der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten etwa habe man sich auf die Umstellung bereits vor Monaten vorbereitet.

Gegenüber noe.ORF.at verwies Ferdinand Zuser, Leiter der Landesverkehrsabteilung, auf die Übergangsfrist, die es von Jänner bis August gegeben habe. Er bestätige, dass mancherorts offene Strafzettelblöcke storniert werden müssten. Dies sei „ein Aufwand, aber kein Problem“, so Zuser.

Frauenministerium heißt Maßnahme gut

Im Frauenministerium heißt man den Beitrag zur sprachlichen Gleichstellung der Geschlechter gut. „Wir sind sehr erfreut, dass das Innenministerium sich hier entschlossen hat, auch sprachlich zu mehr Gleichstellung von Frauen und Männern beizutragen“, zitiert der „Kurier“ die Sprecherin von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek.

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