Traiskirchen: Obdachlosigkeit soll bald enden

Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen will die Überbelegung mit Flüchtlingen in zwei bis drei Wochen abgebaut haben. Grund dafür sei der verhängte Aufnahmestopp, so der Menschenrechtskoordinator im Innenministerium.

Menschenrechtskoordinator Walter Ruscher war am Donnerstag bei einem Lokalaugenschein auf dem Gelände. Ein Ende der Obdachlosigkeit erhofft man sich dort bis spätestens Ende der kommenden Woche. Am Donnerstag hielten sich im Erstaufnahmezentrum selbst 2.677 Flüchtlinge auf, dazu kommen 1.039 in Zelten.

Ende Juli war die Belegung in der Bundeseinrichtung auf mehr als 4.000 Asylwerber gestiegen, am 5. August hatte man aus diesem Grund einen Aufnahmestopp verhängt. Nur noch Erstaufnahmeverfahren werden derzeit in Traiskirchen durchgeführt, bevor die Flüchtlinge in die Bundesländer überstellt werden. Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ist lediglich für 1.800 Flüchtlinge ausgerichtet.

„Freiwillige Obdachlose“ trotz leerer Betten

Laut Ministerium hilft die Maßnahme auch gegen die grassierende Obdachlosigkeit: 455 Menschen waren am Donnerstag ohne Unterkunft, mitunter waren es schon knapp 2.000 gewesen. „Ein paar ganz interessante Phänomene“ fördern laut dem Menschenrechtskoordinator im Innenministerium, Walter Ruscher, auch noch die Zahl der Obdachlosen in Traiskirchen. So würden einzelne Personen eine feste Unterkunft verweigern - in der Hoffnung auf einen schnelleren Transfer. Aus diesem Grund stünden an die 100 Betten im Erstaufnahmezentrum derzeit frei und Zimmer leer.

Blickt man sich derzeit auf dem Areal um, wirkt die Lage schon wesentlich entspannter als noch vor einigen Wochen. Schlangen vor medizinischen Anlaufstellen oder sanitären Einrichtungen waren am Donnerstag nicht zu erkennen. Grund dafür sei die sinkende Belegungszahl, so Ruscher. Auch bei der Essensausgabe gebe es keine Probleme. Im Internet kursierende Bilder, die belegen sollen, dass es für die großteils muslimischen Asylwerber Schweinefleisch gegeben haben soll, hält er nicht für authentisch: „Das kann ich ausschließen.“

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