Shopbetreiber Sardana klagt Flughafen

Der frühere Shopbetreiber Sardana klagt den Flughafen Schwechat auf 168 Mio. Dollar Schadenersatz. Der Geschäftsmann wirft dem Airport vor, ihn wirtschaftlich ruiniert zu haben, was der Flughafen bestreitet.

Der Flughafen Wien habe Lügen über ihn und seine Geschäftspraktiken verbreitet, so Rakesh Sardanas Vorwurf. Den Angaben zufolge hat der indische Geschäftsmann persönlich sowie über die Gesellschaften Saveria JFK, Inc. und Sveria USA, Inc. beim Supreme Court im US-Bundesstaat New York, County of Queens, Klage gegen die Flughafen Wien AG eingereicht. Als direkte Folge der Diskreditierung sei Sardana als „erfolgreicher Betreiber“ von 18 Läden im Terminal 4 am New Yorker Flughafen JFK und von 45 Shops in Wien-Schwechat um Gewinne und Expansionsmöglichkeiten in zweistelliger Millionenhöhe gebracht worden, zudem habe er all seine Geschäfte in Wien verloren, heißt in einer Pressemitteilung.

„New York darf ethnische Diskriminierung nicht tolerieren“, wird Sardanas Rechtsberater Alan Dershowitz in der Aussendung zitiert. Als Beweis wird auf einen Geheimplan verwiesen. Dieser Plan - eine laut Zeitungsberichten vom damaligen Flughafen-Vorstand im Jahr 2004 beim Ex-Lobbyisten Peter Hochegger in Auftrag gegebene „Schmutzkübelkampagne“ unter dem Titel „Masterplan zur nachhaltigen Absicherung des Wirtschaftsstandorts Flughafen Wien“ - ging in Österreich bereits ab 2011 durch die Medien.

Flughafen weist alle Vorwürfe zurück

Der Flughafen Wien weist „sowohl alle von Herrn Sardana erhobenen Forderungen wie auch Anschuldigungen als völlig absurd und in jeder Weise unbegründet zurück“, erklärte ein Sprecher auf APA-Anfrage. Bisher sei noch keine Klage eingelangt, aus Sicht des Airports gibt es dafür auch keinen rechtlichen Ansatzpunkt, „schon gar nicht in New York“.

„Sollten der Flughafen Wien AG aus dieser grotesken Aktion Kosten erwachsen, wird Herr Sardana dafür belangt werden“, so der Sprecher weiter. Die Aktion stelle überdies eine Verhöhnung jener zahllosen Gläubiger dar, die bei den Insolvenzverfahren seiner Unternehmen in Österreich viele Millionen Euro verloren haben. „Gäbe es irgendeinen sachlichen Anhaltspunkt, dann hätte er wohl österreichische Gerichte bemüht.“

Sardana war 2012 Pleite gegangen. Die Schulden der Gruppe summierten sich laut damaligen Medienberichten auf rund 60 Mio. Euro. Neben dem Flughafen Wien hatte Sardana auch Ausstände bei der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse, dem Finanzministerium, der Stadt Schwechat und bei mehreren Lieferanten. Sardana hätte im Terminal 3 (Skylink) ein Fünftel der Shopflächen betreiben sollen, der Ausbau war nach Darstellung des Flughafens aber nicht wie vereinbart erfolgt. Im Juni 2012 brachte der Airport eine Räumungsklage ein und beantragte Konkurs. Sardana wiederum führte das Konkursverfahren auf eine langjährige Kampagne gegen ihn zurück und forderte damals 19 Mio. Euro vom Flughafen Wien, was der Airport aber ablehnte.

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