Agrana rechnet mit steigenden Zuckerpreisen

Beim Zucker- und Fruchtkonzern Agrana, mit Standorten in NÖ, ist im ersten Halbjahr der Gewinn zusammengeschmolzen, die Prognose für das Gesamtjahr wurde angehoben. Zudem rechnet Agrana mit steigenden Zuckerpreisen.

Der börsennotierte Agrana-Konzern hat mehrere Standorte in Niederösterreich, in Tulln, Gmünd oder auch in Pischelsdorf (Bezirk Tulln). Im Geschäftshalbjahr blieb der Umsatz mit 1,264 (1,285) Mrd. Euro preisbedingt leicht unter Vorjahr, und das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) schrumpfte, wie schon Ende September vorab kommuniziert, auf 68,7 (87,0) Mio. Euro zusammen - mehr dazu in Agrana: Gewinneinbruch im ersten Halbjahr (noe.ORF.at; 22.9.2015). Das Konzernergebnis wurde am Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz mit 43,9 (60,2) Mio. Euro ausgewiesen.

Stabile Entwicklung für Gesamtjahr prognostiziert

Im Segment Zucker gaben „angesichts der unverändert negativen Preissituation“ die Erlöse auf 345 (378) Mio. Euro nach, und das EBIT sank auf 6,4 (28,1) Mio. Euro. Bei Stärke wurden die Umsätze bei 353 (351) Mio. Euro gehalten, das EBIT stieg auf 31,1 (25,2) Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2015/16 geht Agrana weiter von einer stabilen Entwicklung aus. „Es sollte uns gelingen, mit über dem Vorjahr liegenden Ergebnissen in den Segmenten Stärke und Frucht das erwartet schwache Ergebnis im Segment Zucker weitestgehend zu kompensieren“, sagt Vorstandschef Johannes Marihart im Vorfeld des Halbjahrespressegesprächs in einer Aussendung. Zur Verbesserung der Jahresprognose würden auch andere Faktoren wie geringere Kosten in den Kampagnen und Energieeinsparungen beitragen. Im August waren im Agrana-Konzern im Schnitt 8.098 Mitarbeiter beschäftigt (Vollzeitäquivalente), nach 7.934 im Vorjahr.

Zuckerrüben in Raasdorf

ORF/Reinhard Linke

Zucker: EU-Lagerbestände sinken

Der Agrana-Vorstand rechnet mit steigenden Zuckerpreisen. Innerhalb der EU seien die Lagerbestände am Sinken und ließen daher eine Entspannung der Marktlage erwarten. Die aktuelle Lage bezeichnete Marihart aufgrund des niedrigen Zuckerpreises aber als „schwierig“. Der Umsatz sei nur durch Mengensteigerungen nicht stärker gesunken, so Marihart. Der deutsche Agrana-Großaktionär Südzucker ist seit Ende September aber noch optimistischer, dort soll der Gewinn heuer sogar steigen, statt fallen. Im Vergleich mit Südzucker „sind wir nie so tief gefallen“, begründete Marihart die Unterschiede. Die Ebit-Margen von Agrana seien höher, das Aufwärtspotenzial also kleiner.

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