ÖBB: Hauptbahnhof löst Westbahnhof ab
Bei den ÖBB spricht man von der größten Fahrplanumstellung seit 25 Jahren. Alle Fernzüge, etwa Intercity- und Railjetzüge, fahren ab Mitte Dezember nicht mehr den Westbahnhof an, sondern den Hauptbahnhof. „Pendlerinnen und Pendler, die zum Westbahnhof wollen, können aber weiterhin die bestehenden REX200-Züge oder Regionalzüge und auch die Schnellbahnen benützen“, sagt ÖBB-Sprecher Michael Braun.
Weniger ÖBB-Züge mit Halt am Westbahnhof
Für die niederösterreichischen Pendlerinnen und Pendler bedeutet das, dass sie, wenn sie zum Westbahnhof wollen, künftig die Fernzüge nicht mehr nützen können. Diese halten lediglich am Hauptbahnhof und in Wien Meidling. Die Schnellbahnen und Regionalzüge, die wiederum am Westbahnhof halten, sind zum Teil langsamer, weil sie öfter halten. Außerdem sinkt insgesamt die Zahl der Züge, die am Westbahnhof halten werden.
Die daraus entstehende Lücke hätte mit neuen Regionalzügen geschlossen werden sollen. Die private Westbahn hatte jedoch Einspruch erhoben. Seither wackelt das Vorhaben der ÖBB. „Wir hätten ganz konkrete Pläne in der Schublade und sobald die Gerichte positiv im Interesse der Pendler entscheiden, würden wir das sofort umsetzen. Im Moment sind uns aber die Hände gebunden, da müssen wir das Urteil abwarten“, sagt Braun.
Vorteile würden „insgesamt überwiegen“
Bis das Urteil da ist, werden niederösterreichische Pendlerinnen und Pendler, die am Westbahnhof aussteigen wollen, möglicherweise einen längeren Weg in Kauf nehmen müssen. Laut ÖBB-Sprecher Michael Braun würden aber die Vorteile, die der neue Fahrplan insgesamt bringt, überwiegen. Zum Beispiel würde es Verbindungen von Wiener Neustadt nach Sankt Pölten geben. Außerdem würden alle Fernzüge direkt zum Flughafen Wien-Schwechat fahren. Laut Braun bekommen auch das Tullnerfeld oder Amstetten eine stündliche, direkte Verbindung zum Flughafen.
Links:
- Westbahnstrecke: Versorgungslücke droht (noe.ORF.at; 27.10.2015)
- ÖBB erstmals mit Taktfahrplan (noe.ORF.at; 28.9.2015)