Milder Winter bringt erste Pollen

Der Frühling ist weit entfernt, aber durch die hohen Temperaturen treiben einige Pflanzen in Niederösterreich schon wieder aus. Laut Pollenwarndienst begannen einige Hasel- und Erlenarten bereits mit der Blüte.

Mitte Dezember kommen normalerweise die ersten Meldungen des Lawinenwarndienstes. Der hat heuer aber noch nichts zu tun, dafür ist der Pollenwarndienst schon wieder aktiv. Laut dem Leiter der Forschungsgruppe Polleninformation an der Medizinischen Universität Wien, Uwe Berger, ist das wirklich ungewöhnlich: „So eine Situation hatten wir bis jetzt in dieser Form noch nicht. Wir haben immer wieder Jahre, in denen es aufgrund von milden Temperaturen einen früheren oder aufgrund eines harten Winters einen späteren Blühbeginn gegeben hat. Heuer ist es aber so, dass wir schon vor Weihnachten vermehrt Patienten haben, die zu uns an die Klinik kommen und über Beschwerden klagen“, so Berger gegenüber noe.ORF.at.

Pollenflug Hasel

ORF

Vereinzelt können empfindliche Menschen bereits eine Belastung durch Haselpollen spüren

Nur sehr empfindliche Menschen betroffen

Derzeit sind aber nur sehr empfindliche Menschen betroffen. Die meisten Haseln und Erlen blühten noch nicht, so Berger: „Die wirklich massiven Belastungen, wie wir sie im Frühjahr haben, haben wir bei Weitem noch nicht. Man müsste also sehr emfpindlich sein und in der direkten Umgebung eine Pflanze haben, die tatsächlich schon Pollen entlässt, um zu reagieren.“

Das heißt: an windgeschützten, sonnigen Stellen, an denen die Pflanzen tatsächlich schon „glauben“, dass bald Frühling ist. „Wenn die Temperaturen in Richtung zehn Grad gehen, dann sind Erle und Hasel der Meinung, dass der Frühling beginnt und sie beginnen zu stäuben. Je länger eine kühle Phase jetzt andauert, desto weniger Belastung wird in der Luft sein“, so der Experte. Bis Weihnachten bleibt es laut Wetterprognosen eher mild. Die Pollenbelastung bleibt aber sehr gering. Selbst wenn es noch länger mild bleiben sollte, wird die großflächige Blüte frühestens Mitte Jänner erwartet. Bis dahin ist wettermäßig noch alles möglich.

Weiße Weihnachten bleiben Wunschtraum

Weiße Weihnachten werden auch heuer in weiten Teilen Österreichs ein unerfüllter Traum bleiben. Meteorologen zufolge bleiben die Temperaturen am Heiligen Abend in tieferen Lagen über null Grad Celsius, zudem ist kaum Niederschlag in Sicht. Statistisch gesehen hat sich der Trend zu grünen Weihnachten in den vergangenen 30 Jahren zwar verfestigt. Dass es früher scheinbar öfter Schnee am 24. Dezember gab, hat aber auch mit trügerischen Erinnerungen und der Erwartungshaltung an das Fest zu tun - mehr dazu in Unromantischer Wintertrend (news.ORF.at).

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