Flüchtlingssituation weiter angespannt

13.000 Menschen warten derzeit in Niederösterreich auf die Erledigung ihres Asylantrags. Zwar haben sich die Flüchtlingsrouten in den letzten Monaten geändert, eine Entspannung der Situation ist aber nicht in Sicht.

Trotz des kalten Winterwetters sind noch immer tausende Flüchtlinge über die Balkanroute unterwegs. „Wir haben in Österreich immer noch etwa 200 Asylanträge pro Tag, das heißt, es werden viel Solidaritätsbereitschaft und viel Planung notwendig sein“, sagt Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich.

Obwohl das Transitquartier in Bischofstetten (Bezirk Melk) bald geschlossen wird, weil der Andrang so gering war - mehr dazu in Quartier Bischofstetten vor Schließung (noe.ORF.at; 10.1.2016) - sieht der zuständige Landesrat Maurice Androsch (SPÖ) langfristig keine Entspannung. „Ich denke, wir werden dasselbe erwarten müssen wie 2015“, so Androsch, „die Frage ist hier, wie sehr wir von außenpolitischen und europapolitischen Dingen abhängig sind. Die Flüchtlingsströme entwickeln sich fast täglich anders. Ich bin nicht so zuversichtlich, dass hier rasch eine Abschwächung kommt.“

300 Asylanträge pro Monat in Niederösterreich

Beim Land rechnet man, dass weiterhin monatlich 300 Flüchtlinge in Niederösterreich um Asyl ansuchen und damit auch untergebracht werden müssen. Ein neues Quartier wurde am Montag in Baden angekündigt. Ein ehemaliges Landespflegeheim soll 200 Menschen ein Dach über dem Kopf bieten - mehr dazu in „Helenenheim“ wird Flüchtlingsquartier (noe.ORF.at; 11.1.2016).

Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) sieht man sich mit dem Problem konfrontiert, dass es vor allem für unbegleitete Minderjährige schwierig ist, fixe Quartiere zu finden - mehr dazu in Traiskirchen: Noch immer Flüchtlinge in Zelt (noe.ORF.at; 8.1.2016).