St. Pölten zieht immer mehr Betriebe an

Zum 30-Jahr-Jubiläum St. Pöltens als Landeshauptstadt von Niederösterreich hat Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) Bilanz gezogen. Die Zahl der Betriebe habe sich seit 1986 mehr als verdoppelt - auf 3.539 Unternehmen im Vorjahr.

Im Jahr 1986 hatte St. Pölten noch 1.689 Betriebe gezählt, gegenüber 2005 liegt das Plus bei 27 Prozent. Zudem sei die Branchenvielfalt größer geworden, so St. Pöltens Bürgermeister Stadler zur bisherigen Entwicklung der Landeshauptstadt.

Ikea und Andritz siedeln sich heuer an

Die Wirtschaftsservicestelle ecopoint hat im Vorjahr 89 Anfragen betreut, davon wurden bzw. werden 30 Projekte umgesetzt. Neben Ansiedelungen von Ikea mit einem neuen Kompakt-Format im Einkaufszentrum Traisenpark und von Andritz mit einem neuen Standort in St. Pölten wählen auch kleinere Unternehmen die Stadt als Firmenstandort.

Im neuen Betriebsansiedelungsgebiet NOE Central an der B20 im Süden will beispielsweise Richard Fohringer, Gründer und Geschäftsführer des Chiliprodukte-Herstellers Fireland Foods, Ende August eine Chili-Erlebniswelt eröffnen. Im Schaubetrieb sollen Besucher den Produktionsprozess vom Anbau bis zur Soße verfolgen können. Das Zwei-Mann-Unternehmen mit Sitz in Ruprechtshofen (Bezirk Melk) will dadurch fünf bis sechs neue Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt schaffen.

Bereits im Vorjahr hat der Drogeriehändler Müller eine Filiale in der Innenstadt eröffnet, im März geht der erweiterte Traisenpark in Betrieb. „St. Pölten wird noch attraktiver als Handelsmagnet und Einkaufsstadt“, sagte Stadler bei einem Pressegespräch anlässlich des Wirtschafts-Neujahrsempfangs im Rathaus.

Einwohnerzahl steigt

Mit der Zahl der Arbeitsplätze sei auch der Gesamtbetrag der Kommunalsteuer gewachsen - von umgerechnet 4,1 Mio. Euro 1986 auf 27,4 Mio. Euro im Vorjahr. Trotz Aus für die Glanzstoff und Stellenabbau bei der Voith seien „die Einnahmen durch die Kommunalsteuer in den vergangenen 15 Jahren durchwegs gestiegen“, sagte der Bürgermeister. Nur in zwei Jahren habe es eine Stagnation gegeben.

Angesichts der steigenden Einwohnerzahl - zu Jahresbeginn zählte die Stadt 58.445 Haupt- und Zweitwohnsitze (plus 719 im Jahresvergleich) - befinden sich laut Stadler aktuell 900 Wohnungen in Bau. Erweitert werden soll die Fachhochschule, deren Zahl an Studierenden sich seit 2007 auf derzeit 2.300 verdoppelt hat und bis 2020 auf 3.000 steigen soll. Heuer ist zudem der Baustart für den Bildungscampus für Eisenbahnberufe der ÖBB-Infrastruktur AG in St. Pölten geplant. Das Investitionsvolumen liege bei mehr als 50 Mio. Euro.