Pflege im Umbruch bringt neue Wohnmodelle

Das klassische Bild eines Altersheims ist längst überholt, die Pflege ist im Umbruch. Das stellt Wissenschaft und Politik vor neue Aufgaben. Am Montag ist in St. Pölten ein neues Konzept für die 48 Landespflegeheime vorgestellt worden.

Das Pflegeheim der Zukunft müsse sich an die Bedürfnisse der Bewohner anpassen, so der Tenor des Symposiums „Leben entfalten - Zukunft gestalten“ im Landhaus in St. Pölten. „Als größter Betreiber von Pflegeheimen in Niederösterreich mit 48 Standorten, 5.770 Pflege- und Betreuungsplätzen, 5.100 Beschäftigten und einem Jahresbudget von rund 270 Millionen Euro haben wir Ziele formuliert und treiben die Innovation voran, um die Qualität der Pflege zu sichern“, betonte Soziallandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP).

Neues Pflegekonzept wird erprobt

Seit dem Jahresbeginn wird in den Pilotheimen in Amstetten, Himberg (Bezirk Wien-Umgebung), Stockerau (Bezirk Korneuburg), Wiener Neustadt und Zwettl ein neues Rahmenkonzept für Pflege und Betreuung erprobt. Dieses stellt laut Schwarz die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner noch stärker als bisher in den Mittelpunkt.

Geplant ist neben einer neuen Pflegeorganisation und einer neuen Organisationsstruktur in den Landespflegeheimen eine neue soziale Architektur. Es werden ein Raum- und Funktionskonzept nach dem Wohngruppenprinzip mit mehr Einbettzimmern und zielgruppenorientierten Wohntypologien geboten, etwa speziell für Menschen mit demenziellen Erkrankungen.

Pflege im Wandel

Der Trend geht einerseits zu einem Leben in der Gemeinschaft, andererseits aber auch hin zur mobilen Betreuung, für Menschen die sich zu Hause pflegen lassen möchten. Davon zeigten sich Experten und Trendforscher überzeugt. Laut dem Zukunftsforscher Harry Gatterer (Geschäftsführer der Internationalen Gesellschaft für Zukunfts- und Trendberatung, Frankfurt und Wien) wird es dort, wo es die Infrastruktur erlaubt, Generationengemeinschaften geben.