Wertekurse auch in Niederösterreich

In St. Pölten ist am Freitag das Integrationszentrum des Österreichischen Integrationsfonds eröffnet worden. Damit sollen auch in Niederösterreich sogenannte Werte- und Orientierungskurse forciert werden.

Die Flüchtlinge, die in Österreich bleiben dürfen, sollen bestmöglich integriert werden, hieß es am Freitag bei der Eröffnung des Integrationszentrums. Die dafür angebotenen Sprachkurse und Werteschulungen seien aber nicht nur ein Angebot, sondern eine Verpflichtung, sagte Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP). Er betonte, „dass jeder anerkannte Flüchtling nicht nur die Sprache erlernen muss, sondern auch eine Werteschulung besuchen muss und arbeitswillig sein muss. Wer das nicht ist, dem droht zu Recht die Kürzung seiner Sozialleistungen.“

Wilfing will „fördern, aber auch fordern“

Unterstützung kommt von Landesrat Karl Wilfing (ÖVP), der in Niederösterreich für die Koordination der Integrationsangelegenheiten zuständig ist. Er will „fördern, aber auch fordern. Und es ist wichtig zu wissen, welche Regeln bei uns gelten, was hier erwartet wird.“ Niederösterreich ist das fünfte Bundesland, in dem das Ministerium und der Integrationsfonds die Werte- und Orientierungskurse umsetzen.

Eröffnung Integrationszentrum

NLK / Pfeiffer

Landesrat Karl Wilfing, Minister Sebastian Kurz und Roland Goiser (v.l.) eröffneten am Freitag ein Integrationszentrum in St. Pölten

Im dem Zentrum mit vier Mitarbeitern werden Flüchtlinge, aber auch Vertreter von Schulen und Gemeinden beraten, sagte Roland Goiser, stellvertretender Geschäftsführer des Integrationsfonds (ÖIF). In der Pilotphase seit Herbst 2015 wurden 600 Informationsgespräche durchgeführt, künftig ist auch mobile Beratung geplant. Neben der Beratung für Flüchtlinge und Zuwanderer wickelt der ÖIF vom Integrationsministerium finanzierte Deutschkursförderung für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte ab und unterstützt Integrationsprojekte.

Kurz: „Zustrom nach Österreich reduzieren“

Kurz sagte bei der Eröffnung des Zentrums auch, dass „wir alles tun müssen, um den Zustrom nach Österreich zu reduzieren.“ Er verwies auf die beschlossene Obergrenze. Nach 90.000 Asylanträgen im Vorjahr sollen heuer nur noch 37.500 Asylwerber aufgenommen werden.

Österreich habe nach Schweden die zweithöchste Anzahl von Flüchtlingen pro Kopf, sagte der Minister: „Jeder, der behauptet, Österreich sei nicht solidarisch, der irrt.“ Neben dem ÖIF sind das Integrationsservice der Landesakademie, Caritas und Diakonie wichtige Partner des Landes bei Integrationsangeboten, sagte Wilfing. Dazu kommen zahlreiche Initiativen von Ehrenamtlichen.

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