„Gartelnde“ Habsburger in Baden

Das Kaiserhaus Baden zeigt ab Samstag „Die Gartenmanie der Habsburger“: Vom „Blumenkaiser“ Franz II. bis hin zu Erzherzog Anton, der Baden aufblühen ließ, sind die „gartelnden“ Habsburger und ihr Umfeld zu sehen.

„Der Fokus der Ausstellung liegt auf Kaiser Franz II. sowie seiner Familie und dem Bezug zur Gartenkunst“, sagt Christian Hlavac gegenüber noe.ORF.at. Er kuratiert gemeinsam mit Astrid Göttche die Ausstellung und zeigt in sechs Räumen den gartenkulturellen Einfluss der Familie Habsburg-Lothringen. „Auffallend bei unseren Recherchen war, dass Kaiser Franz II. vor allem in Ostösterreich in seinem Besitz 32 Anlagen hatte, die er als Nutz- und Ziergärten verwendete. Das hat uns sehr überrascht“, so Hlavac.

Als großer Gartenfreund und Pflanzensammler ging Kaiser Franz II. (auch Kaiser Franz I. Joseph Karl), Schwiegervater Napoleons und Begründer des Kaisertums Österreich, laut Hlavac, schließlich in die Geschichte als „Blumenkaiser“ ein.

Kaiserliche Privatgärten in Niederösterreich

Die Ausstellung widmet sich der Gartenkultur vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Hlavac und Göttche behandeln dabei vor allem die zahlreichen – zum Teil kaum bekannten – kaiserlichen Privatgärten und Parks in Niederösterreich und Wien aus der Zeit von Kaiser Franz II.

Ausstellungshinweis

„Die Gartenmanie der Habsburger“: 23. April bis 1. November 2016, Kaiserhaus Baden, Hauptplatz 17, 2500 Baden, Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr.

Neben ihm waren auch seine Brüder Erzherzog Karl, Anton und Johann als Gartenbesitzer und Gärtner tätig: Erzherzog Karl schuf sich mit der Weilburg in Baden jenen Ort, an dem er ab den 1820er Jahren seine europaweit bedeutende Rosensammlung aufbaute. Erzherzog Anton machte sich als Förderer der „Verschönerung“ Badens und Umgebung einen Namen. Und Erzherzog Johann förderte die Landwirtschaft und Obstbaumzucht, indem er unter anderem Musterlandwirtschaften aufbaute.

Trinkgeld für den „Blumenkaiser“

Zahlreiche Legenden und Anekdoten erzählen noch heute von „gartelnden“ Habsburgern. Hlavac ist vor allem jene bekannt, als der „Blumenkaiser“ in seinem privaten Hofgarten von einem Stuttgarter Fabrikanten für einen Gärtner gehalten wurde. „Er wollte eine Rose kaufen und gab dem vermeintlichen Gärtner Trinkgeld. Der Blumenkaiser erzählte dann im Kreise seiner Familie, dass er zum ersten Mal Trinkgeld erhalten hat“, so Hlavac.

Höhepunkt im „Gartensommer Niederösterreich“

Die Ausstellung ist Höhepunkt im „Gartensommer Niederösterreich“, der größten gartentouristischen Initiative des Landes - mehr dazu in Warum die Habsburger Gärten liebten (noe.ORF.at; 29.3.2016). Dieser findet heuer zum sechsten Mal statt und präsentiert mehr als 300 Veranstaltungen im ganzen Land. In Baden gibt es neben der Ausstellung einen Themenweg im Kurpark Baden, Garten- und Stadtführungen, einen Konzertreigen im Garten, Genuss im Grünen, Mondscheinpicknicks und die Badener Rosentage.

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