Stift Klosterneuburg zeigt „Glanz des Ostens“
Mit den 100 Exponaten aus dem Besitz des Archäologischen Nationalmuseums Sofia lässt sich die Entwicklung des Christentums in Bulgarien ab dem vierten Jahrhundert nachvollziehen. Unter den Exponaten finden sich zahlreiche Goldschmiedearbeiten, liturgisches Gerät, architektonische Fragmente und nicht zuletzt einige der bedeutendsten Ikonen Bulgariens.
Erst zweite Ausstellung außerhalb Bulgariens
Nach einer Ausstellung im Pariser Louvre vor zwei Jahren ist es - wie Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) unterstrich - erst das zweite Mal, dass die als nationaler Schatz Bulgariens angesehenen Kulturgüter das Land verlassen. Die repräsentative Auswahl wurde in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Archäologischen Institut Bulgariens und seinem Museum in Sofia getroffen. Stiftskustos Nicolaus Buhlmann sprach von einer ganz besonderen Ausstellung von Artefakten aus einem der ältesten christlichen Länder Europas, wie sie in dieser Form in Österreich noch nicht gezeigt wurde.
ORF
Das Stift Klosterneuburg trage die lange Geschichte und reiche Kultur Europas in sich, so der bulgarische Präsident Rosen Plevneliev, der die Verbundenheit der Länder hervorhob: Die Grenzen Europas hätten nur mehr symbolische Bedeutung. „Gleichgültigkeit ist heute keine Option“, schwierige Zeiten seien nur mit Solidarität und Zusammenarbeit zu meistern, sagte Plevneliev.
Ausstellung zeigt langsame Christianisierung
Bei der Sonderausstellung werden unter anderem Zeugnisse des frühen Christentums gezeigt, die die langsame Christianisierung des zunächst heidnischen bulgarischen Staates beleuchten und darlegen, wie sich beide Traditionen in weiterer Folge vermischten. Zu sehen sind etwa ein Ziegel mit einer schamanischen Darstellung oder ein mit Runen verzierter goldener Ring
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Sonderausstellung im Stift Klosterneuburg
Bei der Ausstellung „Glanz des Ostens“ werden 100 Exponate gezeigt, die die christliche Kunst Bulgariens verdeutlichen.
Das bulgarische Königreich vom fünften bis zum 14. Jahrhundert ist vor allem durch Objekte aus der alten Hauptstadt Veliki Preslav präsent, die eine Zeit lang selbst mit Byzanz in Konkurrenz treten konnte. Am Ende stehen Zeugnisse der christlichen Kultur unter der Herrschaft der Osmanen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert.
Landeshauptmann Erwin Pröll betonte am Mittwoch den Stellenwert von Europa und Kultur. Beides sei in Niederösterreich politisches Bekenntnis und Wegweiser nach vorne, sagte Pröll. Er dankte dem bulgarischen Präsidenten Plevneliev für seinen nunmehr fünften Besuch im Bundesland seit 2010 und verwies darauf, dass 450 niederösterreichische Unternehmen in Handelsbeziehungen mit Bulgarien stünden.
Links:
- Pröll und Plevneliev thematisierten Flüchtlinge (noe.ORF.at; 27.4.2016)
- „Gärten der Jahrhunderte“ in Klosterneuburg (noe.ORF.at; 24.4.2016)