Kaserne Horn wird nicht geschlossen

Die Radetzky-Kaserne in Horn wird definitiv nicht geschlossen, das gaben Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Montag bekannt. Die Kaserne in Melk soll zudem ausgebaut werden.

Nach seinem ersten Arbeitsgespräch mit Landeshauptmann Erwin Pröll erklärte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, dass er bewusst die regionalen Strukturen des Bundesheeres stärken wolle. Die Waldviertler Kaserne in Horn ist laut Doskozil vor allem für die Einsatzbereitschaft des Heeres eine wichtige Infrastruktur.

„Da ist es nicht verständlich, wenn wir eine Kaserne wie Horn, die modernst ausgestattet ist, die mit Zweibettzimmern ausgestattet ist und über eine entsprechend moderne Werkstatt verfügt, dass wir diese schließen würden. Daher ist diese Schließung auch ganz klar und zum jetzigen Zeitpunkt schon so zu beurteilen, dass sie nicht stattfinden wird“, sagte Doskozil.

Doskozil: „Zentralstelle massiv verschlanken“

Das Bundesheer, das bis 2020 zusätzliche 1,3 Milliarden Euro zugesprochen bekommen hat, möchte Doskozil in der Zentralstelle „massiv verschlanken“. Er wolle eine Sektion einsparen und die Zahl der Kommandanten reduzieren, sagte der Verteidigungsminister, der auch betonte, dass er mehr in die „Breite gehen “ wolle und die Militärkommanden der Länder aufwerten möchte.

„Ich glaube, es ist wichtig, die regionale Bedeutung der Militärkommanden auch dadurch zu dokumentieren, dass sie hinkünftig für die Miliz verantwortlich sein werden, dass sie hinkünftig auch für den Katastrophenschutz verantwortlich sein werden und dass sie hinkünftig auch ganz klar für die Ausbildung der Grundwehrdiener verantwortlich sein werden“, so Doskozil.

Pionierkaserne Melk soll ausgebaut werden

Beim Arbeitsgespräch diskutierten Pröll und Doskozil auch über die Weiterentwicklung der Pionierkaserne in Melk. Nachdem man bisher in Gesprächen zu keinem Ergebnis gekommen sei, soll der schon länger geplante Ausbau der Kaserne nun vorgenommen werden, kündigte Landeshauptmann Pröll an.

„Dieser Ausbau der Kaserne Melk wurde immer wieder ausgesetzt und er wurde immer wieder aufgeschoben. Doch nunmehr hat der Bundesminister die Entscheidung getroffen, dass wir in unmittelbarer Zeitenfolge diesen Ausbau der Kaserne in Melk tätigen werden“, so Pröll. Unter Umständen soll mit dem Ausbau noch 2016 begonnen werden, ansonsten werde das laut Niederösterreichs Landeshauptmann mit „ziemlicher Sicherheit 2017 sein“.

Militärmusik: Lösung soll überdacht werden

Auch bezüglich der - emotional diskutierten - Verkleinerung der Militärmusik soll es eine Lösung geben. Hans Peter Doskozils Vorgänger Gerald Klug (SPÖ) wollte ja eigentlich nur noch vier Standorte, als Kompromiss blieb die Militärmusik zwar in allen neun Bundesländern bestehen, wurde aber um gut die Hälfte verkleinert - womit die Länder auch nicht zufrieden sind.

Laut Pröll sicherte Verteidigungsminister Doskozil zu, dass die Linie des Vorgängers in puncto Militärmusik überdacht werde. Auch Doskozil betonte, dass die mit Tradition verbundene Militärmusik einen hohen regionalen Stellenwert auch als Ausbildungsstätte für Musiker habe. Doskozil sprach sich für eine Lösung aus, mit der „die Länder zufrieden sein werden“. Außerdem werde es keine Zusammenlegung der Militärmusiken der einzelnen Bundesländer geben, versicherte er. Wie eine solche Lösung konkret aussehen könnte, wurde am Montag jedoch offen gelassen.

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