Deutsche siegen bei Ironman in St. Pölten

Die zehnte Auflage des „Ironman 70.3 St. Pölten“ hat am Sonntag zwei deutsche Siege gebracht. Bei den Herren war Titelverteidiger Andreas Böcherer erneut nicht zu schlagen, bei den Damen jubelte erstmals Laura Philipp.

Knapp 2.500 „eiserne“ Damen und Herren waren bei Österreichs größtem Triathlon über die Halbdistanz (1,9 Kilometer schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren und 21 Kilometer laufen) am Start. Während sich der siebenfache Klagenfurt-Sieger Marino Vanhoenacker (Belgien) von den Hoffnungen auf den ersten St. Pölten-Sieg seiner Karriere bereits nach wenigen Rad-Kilometern wegen eines Defekts verabschieden musste, entwickelte sich ein spannder Länder-Dreikampf zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz um den Sieg.

Reitmayr als bester Österreicher Dritter

Beim Schwimmen im Viehofner und Ratzersdorfer See gaben Andreas Böcherer und Ruedi Wild (Schweiz) gleich das Tempo vor. Aber auch Österreichs Hoffnungsträger Paul Reitmayr hielt mit den Schnellsten mit. Nach dem Schwimmen kam der Österreicher Martin Bader nach 26:40 Minuten als Erster aus dem Wasser. Auf der 90 Kilometer langen Radstrecke spielte Böcherer aber seine Klasse aus und übernahm nach 60 Kilometern beim Anstieg in Gansbach das Kommando. Im abschließenden Halbmarathon durch St. Pölten brachte Böcherer den Vorsprung sicher ins Ziel.

„Es ist ein Traum. Ein perfekter Tag für mich. Auf dem Rad fühle ich mich einfach am Wohlsten und das war die Basis zum Sieg“, freute sich der Deutsche über seinen Sieg in 3:52:45 Stunden. Hinter dem Schweizer Ruedi Wild kam der Vorarlberger Paul Reitmayr als Dritter ins Ziel: „Ein Podestplatz ist perfekt. Die letzten Kilometer waren unglaublich hart, aber die Stimmung auf den letzten Metern hat mich ins Ziel getragen“, freut sich Reitmayr, der nach 3:57:33 Stunden das Ziel erreichte.

Fürnkranz beste Österreicherin

Bei den Damen entwickelte sich ebenfalls ein spannender Dreikampf, bei dem nach 4:22:33 Stunden erneut eine Deutsche ganz vorne war. Laura Philipp freute sich über ihren ersten Sieg in St. Pölten. „Im Vorjahr war ich Dritte, heute hat alles gepasst. Dabei wollte ich gar nicht starten, weil ich die ganze Woche krank war“, konnte Philipp ihr Glück kaum fassen. In einem packenden Zielsprint sicherte sich Yvonne van Vlerken knapp vor Anja Beranek Platz drei. Österreichs beste Dame kommt aus Langenlois (Bezirk Krems): Simone Fürnkranz erreichte als Neunte mit 18 Minuten Rückstand auf die Siegerin das Ziel. Mit blutigen Fersen rettete sie ihren Spitzenplatz ins Ziel. „Es war nicht einfach, aber ich habe gekämpft und beste Österreicherin beim Heimrennen ist ja auch nicht schlecht.“

Trotz Hitze viele glückliche Finisher

Während der Arbeitstag für die Besten nach knapp vier Stunden beendet war, kämpften sich die Hobbysportler noch stundenlang Richtung Finishline bei der NV Arena. Die Kommentare reichten von „überglücklich“ bis „unglaublich stolz“ und „froh, dass es geschafft ist“. Vor allem die Radstrecke durch St. Pölten und die Wachau war für die Teilnehmer das Highlight. „Der beste Ironman, bei dem ich jemals am Start war“, freute sich ein Finisher aus Deutschland. St. Pölten zählt weltweit zu den Top 5 der beliebtesten Ironman-Veranstaltungen. Diesem Ruf ist man am Sonntag wieder gerecht geworden.

Klaus Fischer, noe.orf.at

Ergebnisse Halb-Ironman in St. Pölten:

Herren: 1. Andreas Böcherer (GER) 3:52:45 Std. - 2. Ruedi Wild (SUI) + 1:48 Min. - 3. Paul Reitmayr (AUT) + 4:48.

Damen: 1. Laura Philipp (GER) 4:22:33 - 2. Yvonne van Vlerken (NED) + 0:47 - 3. Anja Beranek (GER) + 0:52. Weiter: 7. Simone Fürnkranz (AUT).

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