Hilfspaket soll Milchbauern entlasten
Die schwierige Situation am Milchmarkt war am Dienstag Thema bei einem Milchgipfel im Parlament. Seit dem Ende der Milchquote vor einem Jahr und den Russland-Sanktionen brechen die Preise ein. Davon sind vor allem Niederösterreichs Milchbauern betroffen, die etwa ein Fünftel des österreichischen Milchbedarfs erzeugen. Beim Milchgipfel im Parlament haben Politiker sowie Vertreter der Bauern, der Milchverarbeiter und des Handels nun Hilfen beschlossen.
Als Sofortmaßnahme ist eine Entlastung beim Sozialversicherungsbeitrag geplant. Konkret sollen den Bauern die Beiträge für ein Quartal erlassen werden. Durchschnittliche Milchbetriebe ersparen sich dadurch bis zu 2.000 Euro. Das Ministerium stellt zudem 50 Millionen Euro über spezielle Förderprogramme zur Verfügung.
Positive Reaktionen bei Bauernvertretern
Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) begrüßte am Dienstag die Entlastung. Er sieht den Rabatt bei den Sozialversicherungen als wirksamste und unkomplizierte Hilfe, die den Betrieben rasch und unmittelbar zugute komme. Für Niederösterreichs Bauern bedeutet das eine Entlastung von etwa 55 Millionen Euro.
Hermann Schultes, Präsident der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer, bezeichnet das 10-Punkte-Programm von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP), zu dem auch die Unterstützung einer freiwilligen Mengenanpassung zählt, als sehr erwünscht.
Links:
- Weltmilchtag von Preistief überschattet (noe.ORF.at; 31.5.2016)
- Protestfahrt der Milchbauern (noe.ORF.at; 30.3.2016)
- Milchbauern geraten immer mehr unter Druck (noe.ORF.at; 11.3.2016)
- Milchpreise lassen Wogen weiter hochgehen (noe.ORF.at; 19.9.2015)