Ein Vorgeschmack auf die Landesausstellung ’19
Wr. Neustadt zählte im Mittelalter zu den am stärksten befestigten Städten Europas, die Bewohner wurden durch eine Anlage mit einer turmbewehrten Stadtmauer, vier Stadttoren und einem vorgelagerten Wassergraben geschützt. Mit den nach 1531 errichteten Kasematten, einer 2.700 Quadratmeter großen, überwölbten Anlage an der südlichen Stadtmauer, ließ König Ferdinand I. die gewaltige Befestigung weiter ausbauen.
Die gut erhaltenen Baustufen vom 13. bis zum 19. Jahrhundert machen die Kasematten von Wr. Neustadt „zu einer kulturhistorischen Besonderheit von europäischem Rang“, heißt es in der Einladung zum Tag der offenen Tür am 25. und 26. Juni (10.00 bis 18.00 Uhr). Die Festung im Stadtpark von Wr. Neustadt wird im Zentrum der Landesausstellung 2019 stehen, daher erfährt man mehr über die große Schau, die unter dem Arbeitstitel „Füße - Felgen - Flügel“ steht, außerdem kann man die Anlage noch vor Beginn der Sanierungsarbeiten besichtigen.
Wichtiges Waffenlager für die kaiserlichen Heere
Die ältesten Teile der Kasematten stammen aus dem Ende des zwölften Jahrhunderts, aus der Zeit der Stadtgründung. Zu- und Umbauten wurden im 13., 15., 16. und 17. Jahrhundert vorgenommen. Die heutige Fläche der Kasematten umfasst 2.500 Quadratmeter, das Baumaterial sind Steine aus den Fischauer Steinbrüchen. Die Kasematten bestehen aus 39 Räumen, die Raumhöhe beträgt bis zu acht Meter.
„Die Kasematten sind die älteste noch erhaltene Anlage dieser Art in ganz Österreich. Sie waren einst wichtiges Waffenlager für die kaiserlichen Heere, die Wr. Neustadt zu verteidigen hatten. Sie waren später - man kann es kaum glauben - Repräsentationsräumlichkeiten der Stadt“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP).
Link:
- Landesausstellung 2019 in Wiener Neustadt (noe.ORF.at; 26.1.2016)