Domplatz St. Pölten: Platz für viele Konzepte

Am Domplatz in St. Pölten werden seit 2010 archäologische Grabungen durchgeführt. Kürzlich fand man die Grundmauern einer Kapelle. 2018 sollen die Grabungsarbeiten abgeschlossen sein, für die Platznutzung gibt es einige Konzepte.

Einst war der jetzige Domplatz das Zentrum einer römischen Siedlung mit einem Verwaltungspalast und einem Badehaus. Die nun entdeckte Kapelle stammt aus dem Jahr 1179. Das Areal in und um das kirchliche Gebäude wurde 800 Jahre lang als Friedhof genutzt, bis zum Jahr 1779. Seit dem Grabungsbeginn vor sechs Jahren legten die Archäologen etwa 11.000 Skelette frei.

Ausgrabungen am Domplatz in Sankt Pölten

ORF

Domplatz St. Pölten

„Diese Ausgrabungen haben eine sehr große Bedeutung. Wir kommen hier zu den Anfängen des Christentums in unserem Land und in der römischen Zeit. Wir stoßen auf die ersten Kirchen, auf die Vorläufer des jetzigen Doms“, sagt Klaus Küng, Bischof der Diözese St. Pölten.

Für einen Teil der Bevölkerung sind die Ausgrabungen einzigartige Zeugen der Geschichte. Zuletzt meldeten 150 Kaufleute in der St. Pöltener Innenstadt ihre Bedenken an. Sie sind für den Erhalt der Parkplätze am Domplatz, für den es mehrere Konzepte gibt.

„Es ist ein sehr attraktiver Domplatz, der möglichst multifunktionell bespielt werden kann. Verschiedene Nutzungen haben wir jetzt auch schon, wenn auch in den letzten Jahren durch die Ausgrabungen eingeschränkt“, so Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Es soll „hier aber auch Schanigärten und Gastronomiebetriebe geben, aber natürlich steht auch im Mittelpunkt, dass es unser Domplatz ist, auch die sakrale Nutzung spielt natürlich eine entscheidene Rolle.“ Bis zum Jahre 2018 sollen die Grabungsarbeiten abgeschlossen sein und der Platz neu gestaltet werden.

Links: