Heuras-Kritik nach Zentralmatura

Von „keinem berauschenden Ergebnis der Zentralmatura“ spricht der niederösterreichische Landesschulratspräsident Johann Heuras. Kritik übt er aber weniger an den Schülern, als am Bundesinstitut für Bildungsforschung, dem BIFIE.

Die Zentralmatura-Ergebnisse an den höheren Schulen sind gemischt ausgefallen. Es gab große Unterschiede zwischen Schulen, Schultypen und Bundesländern. Niederösterreichs Schüler schnitten in Mathematik schlecht ab - mehr dazu in Fünfer-Quote in Mathematik besonders hoch (noe.ORF.at; 27.6.2016).

Heuras fordert bessere Abstimmung

Das BIFIE zeichnet sich verantwortlich für die Zentralmatura. Die Kritik von Landesschulratspräsident Heuras bezieht sich auf verschiedene Punkte in diesem Zusammenhang. Beispielsweise kritisiert er, dass die Aufgaben bei der Zentralmatura durch das BIFIE gestellt wurden. Es stelle sich für Heuras die Frage, ob die Fragestellung ein wenig an dem vorbeigegangen ist, was ursprünglich von den Schülern zu verlangen gewesen wäre. Zudem fragt er sich, ob die Vorbereitung da und dort nicht genau abgestimmt war. „Jedenfalls stellt das Ergebnis dem BIFIE auch nicht unbedingt ein tolles und hervorragendes Zeugnis aus“, sagt Heuras.

Die Tatsache, dass Niederösterreich im Vergleich in Mathematik als drittschlechtestes Bundesland abgeschnitten hat, müsse man laut Heuras zur Kenntnis nehmen. Nun sei eine tiefgründige Analyse notwendig. Trotzdem sei es auf jeden Fall notwendig, dass im BIFIE die Prüfungsfragen besser mit den Lehrplänen der Schulen abgestimmt werden, fordert Heuras.

Lehrervertreter: „Schüler waren gut vorbereitet“

Der Vorsitzenden der AHS-Lehrergewerkschaft Eckehard Quin, weist Vorwürfe, wonach die Lehrer die Schüler nicht gut auf die Zentralmatura vorbereitet hätten, zurück. Statistisch könne man das aus diesem Ergebnis auf keinen Fall schließen. „Ich gehe davon aus, dass der heurige Maturajahrgang nicht essenziell dümmer war als der Letzte und es unterrichten bis auf vielleicht ein oder zwei Prozent, exakt diesselben Lehrer wie im letzten Jahr und trotzdem sind die Ergebnisse ganz anders.“

„Ich glaube, das heurige Ergebnis ist nicht dadurch zu erklären, sondern ganz offensichtlich liegt das Problem in der Auswahl der Beispiele. Deshalb sollte man sich sehr genau ansehen, welche Aufgaben vom BIFIE, dem Bildungsforschungsinstitut, das für die Zentralmatura verantwortlich ist, bei den Prüfungen gestellt worden sind“, forderte Quin.

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