Durchschnittliche Weinernte erwartet

Nach Frostnächten und Unwettern rechnet der Österreichische Weinbauverband heuer mit einer schlechteren Weinernte. In Niederösterreich geht man trotz der Wetterkapriolen von einer einigermaßen durchschnittlichen Weinernte aus.

In einigen Weinbaugebieten wie im Kamptal, in der Wachau und in der Thermenregion gab es massive Frostschäden - dort werden die Erträge geringer ausfallen. In allen anderen Gebieten erwartet man aber gute bis sehr gute Erträge. Unterm Strich geht man daher von einer mengenmäßig durchschnittlichen Weinernte aus. „Wir haben heuer in Österreich die fünfte kleine Menge in Folge“, prognostizierte Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager. Die Qualität soll dafür umso besser sein.

Weinlese in Pillichsdorf

APA/Roland Schlager

Die Weinernte fällt heuer in Österreich geringer aus, es wird aber ein exzellenter Jahrgang erwartet

Die heurige Weinernte soll Schätzungen zufolge 1,8 Mio. Hektoliter betragen, der heimische Durchschnitt liege bei etwa 2,5 Mio. Hektoliter. Konkret erwartet der Weinbauverband in Niederösterreich eine Erntemenge von 1,4 Millionen Hektolitern, das wären um zwei Prozent mehr als 2015.

Knapp werden dürfte österreichischer Wein nicht: „Wir werden ihn nicht mit der Lupe suchen müssen, es wird im nächsten Jahr genügend österreichischen Wein geben“, so Schmuckenschlager. Lediglich billige Weine könnten vielleicht nicht mehr im bisherigen Umfang aus Österreich bedient werden.

Die Traubenpreise liegen laut Schmuckenschlager weiter über dem Durchschnitt der letzten Jahre, die Fasspreise würden zurzeit stagnieren. Weinliebhaber werden trotzdem nicht tiefer in die Tasche greifen müssen, Schmuckanschlager rechnet mit einer stabilen Preisentwicklung. Die Weinernte beginnt voraussichtlich Ende September. Wenn das Wetter in den nächsten Wochen mitspielt, rechnen die Winzer mit einem qualitativ hervorragendem Jahrgang.

Hagel richtete großen Schaden an

Die Wettertumulte forderdeten die Winzer heuer besonders: Der Frost im April habe vor allem die Steiermark, das Burgenland und einige Gebiete in Niederösterreich stark getroffen. Alleine durch Hagel entstand im Weinbau laut der Österreichischen Hagelversicherung bis dato ein Schaden von 2,5 Mio. Euro. In der Steiermark bleibe den Winzern voraussichtlich nur ein Viertel der normalen Erntemenge, im Burgenland hoffe man auf die Hälfte.

Existenziell betroffene Betriebe erhalten, auch wenn sie gegen Frost versichert sind, Hilfe aus dem Katastrophenfonds: Weinbaubetriebe, die aufgrund des Frosts weniger als 2.000 Liter pro Hektar Wein ernten, bekommen laut Schmuckenschlager 3.600 Euro pro Hektar. Diese Unterstützung sei aber an Auflagen zur Selbstvorsorge geknüpft und könne den Marktwert des Weines bei weitem nicht ersetzen.

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