Bergrettung fehlen Mitarbeiter

Immer mehr Wanderer überschätzen sich und geraten in Bergnot. Entsprechend einsatzreich war das letzte Jahr für die Bergretter. Dabei zeigt sich, dass der Bergrettung für die steigenden Einsätze die Mitarbeiter fehlen.

Die niederösterreichische Bergrettung zählt pro Jahr 700 Einsätze, Tendenz steigend, sagt Thomas Prigl von der Bergrettung Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen). Er führt das darauf zurück, dass immer mehr Österreicher Urlaub im eigenen Land machen: „Aus diesem Grund sind mehr Leute in den Bergen und aus diesem Grund gibt es mehr Unfälle in den Bergen.“

Mehr Bereitschaft bei Hotspots

Alleine in Reichenau der Rax sind es pro Jahr 70 Einsätze, zu denen die Helfer ausrücken müssen: „Mit der Rax-Seilbahn fahren pro Tag 1.300 Passagiere auf den Berg, unter der Woche die Großeltern mit den Enkeln, am Wochenende die Eltern mit den Kindern. Am Ende macht es eben die Masse aus“, so der Bergretter.

Die Bergrettung reagiert auf die steigende Zahl an Einsätzen bei Ausbildung und Bereitschaft, sagt Prigl: „Wir analysieren die Unfälle und stellen uns im Bereich der Ausbildung darauf ein, speziell bei den Alpinunfällen, im Bereich des Rettungswesens und im Bereich der Ersten Hilfe. Darüber hinaus schauen wir, wo die Hotspots sind und verstärken dort die Bereitschaft, sodass die Einsatzzeiten möglichst kurz sind.“

Bergrettung sucht Nachwuchs

Bergretter zu sein, sei Berufung und Lebenseinstellung, erklärt Prigl im Gespräch mit noe.ORF.at. An einem schönen Wochenende rücken die freiwilligen Helfer bis zu 20 Mal aus. Hauptursachen für Unfälle im steilen Gelände sind Stürze und Herz-Kreislauf-Probleme. Um all diese Einsätze bewältigen zu können, sucht die Bergrettung nach frischen Kräften: „Wir suchen vor allem Bergretter im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, hier besonders Bergsteigerinnen und Bergsteiger, die trittsicher zu Verletzten aufsteigen können und anderen Menschen helfen wollen.“

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