Freispruch nach Überfall auf 69-Jährige

Nach einem Raub in Klosterneuburg, bei dem eine Frau zuhause überfallen und geknebelt wurde, ist ein 24-jähriger Angeklagter freigesprochen worden. Der Richter sprach am Dienstag von einer „problematischen Beweislage“.

Dem 24-jährigen serbischen Staatsbürger wurde vorgeworfen, gemeinsam mit Mittätern eine Frau in ihrem Haus in Klosterneuburg (Bezirk Wien Umgebung) überfallen, geknebelt und gefesselt zu haben. Anschließend soll er Bargeld, eine Bankomatkarte und drei Telefone erbeutet haben. Der Vorfall ereignete sich im Februar 2015. Bereits zum Prozessauftakt im Juli bestritt der Angeklagte die Vorwürfe und beteuerte, nie in ein Privathaus eingedrungen zu sein.

Die Pensionistin war in der Tatnacht von Geräuschen geweckt worden. Als sie nachschaute, entdeckte sie zwei Männer, die die Frau schließlich mit diversen Kabeln auf einem Sessel im Badezimmer fesselten, ihr ein Stofftuch über den Mund banden und sie einsperrten - mehr dazu in Frau geknebelt und eingesperrt (noe.ORF.at; 10.2.2015).

„Sehr klarer“ Freispruch für 24-Jährigen

Zu Prozessbeginn sagte die Frau im Zeugenstand via Videokonferenz aus, dass die Männer „sanfte Gewalt“ angewendet hätten, aber nicht brutal gewesen sein. Das Opfer konnte den ihr gezeigten Angeklagten jedoch nicht identifizieren. Sie sprach von „kleineren Tätern“. Auch das DNA-Gutachten brachte keinen eindeutigen Beweis. Auf dem Kabel, mit dem die Pensionistin festgebunden worden war, hatten sich Mischspuren befunden.

Der 24-Jährige wurde deshalb vom Vorwurf des Raubes freigesprochen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Angeklagte der Täter war, sei sehr gering, begründete der Richter. Er sprach von einer „problematischen Beweislage“ und einem „sehr klaren“ Freispruch. Für den Beschuldigten wäre es aufgrund einer Verurteilung in Wien um eine Zusatzstrafe gegangen. Die Entscheidung des Schöffensenats ist rechtskräftig.

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