Erste bilinguale Volksschule in Krems eröffnet

Im September startete in Krems die erste ganztägige bilinguale Volksschule in Niederösterreich, die International School Krems (ISK). Die Diözese St. Pölten und die IMC Fachhochschule Krems wollen Kinder darin möglichst früh fördern.

Langsam und vorsichtig zerschneiden die Schüler einen Apfel in kleine Stücke. Kurz darauf müssen sie die einzelnen Teile benennen. Das Besondere dabei: Der Unterricht in der katholischen Privatschule ist in jedem Gegenstand zweisprachig. Während eine Lehrerin die Schüler wie gewohnt auf Deutsch unterrichtet, spricht eine zweite Lehrperson, eine Native-Speakerin, mit ihnen ausschließlich Englisch.

Schüler in der Bilingualen Schule Krems

ORF

„Wir reden immer von Internationalisierung und dass es notwendig ist, eine zweite Sprache zu sprechen. Also muss man der Schule mehr Freiraum geben, damit sich diese Dinge entwickeln können“, sagt Heinz Boyer, einer der Initiatoren der International School Krems. Damit die Kinder gezielt gefördert werden können, ist die Klassengröße mit maximal 21 Schülern begrenzt. Die Kinder sitzen auch nicht wie gewohnt vor der Tafel, sondern dürfen selbst viel ausprobieren.

Die Schulfächer sind über den ganzen Tag verteilt. Dazwischen haben die Kinder immer wieder längere Pausen, um sich zu erholen. „Uns ist sehr, sehr wichtig, dass sich die Fächer, aber auch dieses Freisein und sich bewegen können in einem Rhythmus abwechseln“, erklärt Beatrix Konicek, die Geschäftsführerin der ISK. Jeden Tag steht deshalb mindestens eine Stunde Bewegung auf dem Stundenplan, also eine „tägliche Turnstunde“.

Christliche Grundwerte werden vermittelt

Sechs Wochen nach dem Schulbeginn wurde die Schule nun mit einem Festgottesdienst offiziell eröffnet und feierlich gesegnet. Als katholische Privatschule sollen die Lehrer Weltoffenheit und christliche Grundwerte vermitteln. „Es ist aber auch wichtig, dass die Lehrkräfte Persönlichkeiten sind, die Vorbildcharakter haben und denen es gelingt, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Kinder wachsen können“, hofft der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng.

Eröffnung Bilinguale Schule Krems

Büro LR Schwarz

Die erste bilinguale Volksschule Niederösterreichs wurde feierlich eröffnet

Die Privatschule sei keineswegs eine Konkurrenz zum staatlichen Schulwesen, vielmehr sei diese eine Bereicherung, meint Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP), denn alle Schulen können auch voneinander lernen. Darüber hinaus „ist es die Vielfalt der Schulen und der Schulformen, die ein Land reicher macht“, betont Schwarz, denn je mehr Angebot es gibt, desto mehr Auswahl haben die Eltern. Ab dem nächsten Schuljahr soll das Angebot der ISK deshalb mit einem Gymnasium erweitert werden. Das langfristige Ziel ist es, die Kinder von der Volksschule bis zur Matura zu führen.

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