Eine der Quotenköniginnen im ORF

Vera Russwurm ist als Quotenkönigin im ORF bekannt. Derzeit ist sie mit der Talk-Show „Das kommt in den besten Familien vor“ zu sehen. Bekannt wurde sie durch Sendungen wie „Schicksalstag“, „Primavera“ oder „Vera exklusiv“.

Begonnen hat alles 1979, als Russwurm mit ihrem späteren Ehemann die Jugendsendung „Okay“ gestartet hat, danach folgten die Rolle als Tritsch-Tratsch-Girl sowie Jobs als Ö3-Moderatorin und Journalistin bei der Kronen Zeitung.

Freizeit im Sommerhaus in Langenzersdorf

Die ausgebildete Ärztin bekam als beliebteste Showmasterin bereits bei drei Goldene Romys. Einer Politkarriere sagte Russwurm ab, als sie von der ÖVP gefragt worden war, ob sie sich vorstellen könnte, als Gesundheitsministerin ins Rennen zu gehen. Die Mutter von drei Kindern lebt mit ihrer Familie in Wien, weil sie aber ihre Freizeit oft im Sommerhaus in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) verbringt, gilt sie zumindest als halbe Niederösterreicherin.

Vera Russwurm

APA / Andreas Pessenlehner

Vera Russwurm mit Sportmoderator Rainer Pariasek (li.) und Kabarettist Reinhard Nowak (re.)

noe.orf.at: Sie haben auf Radio Niederösterreich Ihr neues Buch vorgestellt. Ist das eine ungewöhnliche Situation für Sie, weil ja normalerweise immer Sie diejenige sind, die die Fragen stellt?

Vera Russwurm: Es ist nicht das erste Buch, das ich geschrieben habe, aber mein erster Roman. Vor 20 Jahren habe ich schon einmal einen Erfolgswegweiser geschrieben unter dem Titel „Du schaffst es!“. Aber das ist jetzt meine erster Roman und zugleich auch ein Krimi.

noe.orf.at: In „Der Ameisenhaufen“ lassen Sie die Leser hinter die Kulissen des Showbusiness blicken.

Russwurm: Es zeigt viel von der Fernsehwelt. Die Handlung ist erfunden. In die Figuren, die Hauptcharaktere, die ich beschreibe, sind die Bilder von Menschen eingeflossen, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe.

noe.orf.at: Im Buch geht es geht auch um Intrigen. Und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind dabei rein zufällig?

Russwurm (lacht): Gibt es glaub ich nicht, aber das wird jeder selber feststellen können, ob es sie doch gibt. Es geht aber nicht nur um Intrigen und Mobbing, es gibt im Buch auch zwei Liebesgeschichten, wovon eine glücklich ausgeht, die andere nicht.

noe.orf.at: Sie haben es geschafft, aus Ihrem Namen eine Marke zu machen. Wo Vera drauf steht, da weiß man, da öffnen die Menschen im Gespräch ihre Herzen. Wie gelingt einem das?

Russwurm: Das stimmt, freut mich und ehrt mich auch sehr. Aber ich glaube, es liegt schlicht daran, dass ich mich auch wirklich für die anderen Menschen interessiere. Ich glaube, dass es hauptsächlich daran liegt, dass ich ehrliches Interesse am anderen habe. Sonst wäre ich privat ganz anders, bin ich aber nicht.

noe.orf.at: In Ihrer Talk-Show „Das kommt in den besten Familien vor“ sprechen Menschen, die Probleme bewältigt haben.

Russwurm: Es ist wichtig, dass man zeigt, es kann gelingen. Es gibt Hoffnung, dass man sieht: Man ist nicht alleine, andere haben es auch heraus geschafft.

Vera Russwurm beim Skifahren

APA / Barbara Gindl

Vera Russwurm bei einem Promi-Skirennen in Flachau

noe.orf.at: Woher nehmen Sie Ihre Kraft?

Russwurm: Natürlich versuche ich gesund zu leben, mache gern Sport und esse viel Salat, aber auch Schokolade muss sein. Und ich versuche auch, mich auf jene Dinge zu konzentrieren, die mir gut tun, auch gedanklich. Es ist wahnsinnig kräfteraubend, wenn man sich mit Dingen auseinandersetzt, die nicht geglückt sind. Es gibt so viel Schönes und Gutes im Leben - letztlich im Leben von jedem. Und zu denken, was einem gut tut, gibt Energie.

noe.orf.at: Einer Politkarriere haben Sie abgesagt, obwohl es ein Angebot in Richtung Gesundheitsministerien gegeben hatte.

Russwurm: Das war damals der falsche Zeitpunkt. Damals ist meine jüngste Tochter gerade acht Jahr alt geworden und meine beiden größeren waren in der Pubertät.

noe.orf.at: Obwohl Sie eine Karrierefrau sind, hat bei Ihnen immer die Familie Priorität - und trotzdem hat es funktioniert.

Russwurm: Vielleicht auch gerade deshalb. Weil ich dem beruflichen Umfeld nicht so eine Bedeutung gebe. Der Beruf ist für mich schon wichtig. Ich will es gar nicht abmindern. Aber man ist geerdet: Ich komme nach Hause und es ist Chaos, wie es halt ist bei drei Kindern ist. Und dann hat man andere Sorgen, so wie es bei anderen berufstätigen Müttern auch ist. Ich glaube, das hat was für sich.

noe.orf.at: Eine Frage, sie sich sicher auch viele Zuseher stellen: Bleiben Sie uns noch lange am Bildschirm erhalten?

Russwurm: Ja, ich denk schon.

Das Gespräch führte Anne-Maria Neubauer, noe.ORF.at

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